Inflationsrate 2011 bei 2,3 Prozent Die Preise stiegen stärker als die Löhne

Stand: 29.12.2011 16:04 Uhr

Die Preise in Deutschland sind im zu Ende gehenden Jahr um durchschnittlich 2,3 Prozent gestiegen - und damit mehr als doppelt so stark wie noch im Vorjahr. Vor allem Energie wurde deutlich teurer. Dennoch glauben die Statistiker, dass der Höhepunkt der Inflation bereits überschritten ist.

Die Preise in Deutschland steigen am Jahresende langsamer. Die Inflationsrate fiel im Dezember auf den tiefsten Stand seit März. Waren und Dienstleistungen kosteten im Schnitt 2,1 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Damit fiel die Teuerungsrate den dritten Monat in Folge. Im November hatte die Inflationsrate noch bei 2,4 Prozent gelegen.

2011 lag sie allerdings im Schnitt mit 2,3 Prozent mehr als doppelt so hoch wie 2010 mit 1,1 Prozent. Grund für den höchsten Anstieg seit drei Jahren war vor allem teure Energie. "Im gesamten Verlauf des Jahres 2011 wurde die Teuerung maßgeblich durch starke Preiserhöhungen bei Haushaltsenergie und Kraftstoffen bestimmt", erklärten die Statistiker. Im gesamten Jahresverlauf habe es in diesen Bereichen starke Preiserhöhungen gegeben, oft im zweistelligen Prozentbereich.

Damit hat der Preiszuwachs auch das Lohnplus der Beschäftigten in Deutschland aufgefressen. Berechnungen der Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge blieben die Tariferhöhungen in diesem Jahr hinter der Inflation zurück. Unterm Strich müssen Beschäftigte damit mit weniger Geld zurechtkommen.

F. Lincke, DLF, 29.12.2011 17:13 Uhr

Experten rechnen mit niedrigerer Inflationsrate

Im nächsten Jahr dürfte die Inflation vor allem wegen der erwarteten Konjunkturflaute deutlich zurückgehen. Lag die Teuerungsrate 2011 jeden Monat noch über der Marke von 2,0 Prozent, bis zu der die Europäische Zentralbank von stabilen Preisen spricht, so ist der Höhepunkt der Teuerungswelle inzwischen überschritten. Die Bundesbank rechnet für 2012 nur noch mit einem Anstieg um 1,8 Prozent. Denn für Unternehmen dürfte es schwieriger werden, im Abschwung höhere Preise durchzusetzen. Ökonomen sagen der deutschen Wirtschaft für 2012 nur noch ein Mini-Wachstum von rund einem halben Prozent voraus, nach etwa drei Prozent in diesem Jahr.