Westminster-Palast in London

EU-Kommission London soll Firmensteuern nachfordern

Stand: 02.04.2019 15:28 Uhr

Für die EU-Wettbewerbshüter ist klar: Einige multinationale Firmen sind ohne Grund von britischen Steuervorschriften befreit worden. London soll das Geld nun nachfordern.

Immer wieder fordert die EU Mitgliedstaaten auf, Geld von Großkonzernen zurückzufordern. Diesmal trifft es Großbritannien. Die Brüsseler Steuerexperten haben für den Zeitraum von 2013 bis 2018 nachgerechnet und sind überzeugt, dass London einige Unternehmen zu Unrecht geschont hat. Konkret geht es um eine 2013 eingeführte Steuerbefreiung für konzerninterne Finanzierungen, die aus Sicht Brüssels nicht mit EU-Recht vereinbar ist.

Steuervorteile für Großunternehmen

Normalerweise können britische Steuerbehörden ins Ausland verschobene Gewinne besteuern. Aufgrund von Ausnahmen waren die Unternehmen aber in der Lage, Tochtergesellschaften im Ausland mit Finanzmitteln auszustatten und auf Gewinne aus diesen Geschäften kaum oder gar keine Steuern zu zahlen. Die EU-Kommission teilte aber weder mit, wer profitiert hat, noch, in welcher Höhe.

Apple, Amazon, Starbucks

Großbritannien reiht sich damit in die Liste von EU-Ländern ein, die auf Geheiß aus Brüssel wegen illegaler Steuervergünstigungen Geld von multinationalen Unternehmen zurückfordern sollen. Bislang standen in diesem Zusammenhang vor allem US-Firmen im Fokus der Ermittlungen.

So mussten Apple in Irland, Amazon in Luxemburg und Starbucks in den Niederlanden erhebliche Summen nachzahlen. Die Kommission ermittelt zur Zeit unter anderem auch gegen die Möbelhauskette Ikea wegen ihrer Steuerpraktiken in den Niederlanden.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 02. April 2019 um 14:00 Uhr.