Griechen streiken erneut gegen Massenentlassungen "Völlig gnadenloser Plan"

Stand: 24.09.2013 15:41 Uhr

Die geplanten Massenentlassungen im öffentlichen Dienst haben erneut zu Protesten in Griechenland geführt: Angestellte an staatlichen Schulen, Finanzämtern und Krankenhäusern sowie Journalisten beteiligten sich an den auf 48 Stunden angesetzten Streiks.

Aus Protest gegen geplante Massenentlassungen sind Staatsbedienstete in Griechenland erneut in einen zweitägigen Streik getreten. Tausende Menschen versammelten sich in Athen zu einem friedlichen Protestmarsch gegen die Sparpolitik der Regierung. Auch in der zweitgrößten Stadt Thessaloniki gab es eine Kundgebung.

Auch Journalisten beteiligten sich

An dem Ausstand beteiligten sich vor allem Angestellte an staatlichen Schulen, Finanzämtern und Krankenhäusern, die Ambulanzdienste arbeiten mit reduzierter Belegschaft. Auch Journalisten beteiligten sich und ließen für drei Stunden ihre Arbeit ruhen. In diesem Zeitraum liefen in Fernsehen und Rundfunk nur Sendungen, die sich um die Streiks drehen.

Die Beteiligung an dem Ausstand fiel jedoch im Vergleich zu anderen Streiks offenbar gering aus. Im Zentrum Athens waren viele Behörden geöffnet, darunter die Postämter und einige Schulen.

Der Gewerkschaftsdachverband Adedy kritisierte die Bemühungen der Regierung, den Sektor mit seinen 600.000 Beschäftigten drastisch zu verkleinern. Dies sei ein "völlig gnadenloser Plan" zur Abschaffung der Rechte von Arbeitnehmern.

Troika überprüft Einhaltung der Reformziele

Parallel zu den Streiks fuhren Inspektoren der Troika aus Europäischer Union (EU), Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) mit der Überprüfung der gesetzten Reformziele fort. Die Regierung hat als Gegenleistung für das von EU und IWF gewährte Rettungspaket vereinbart, bis Jahresende 25.000 Angestellte im öffentlichen Dienst in einen "Mobilitätspool" zu verlagern. Von dort sollen sich die Betroffenen binnen acht Monaten um eine neue Stelle in der Verwaltung bemühen. Falls ihnen das nicht gelingt, verlieren sie ihren Job.

Die ersten 12.500 Angestellten mussten bis Ende September in den Pool versetzt werden. Diese Frist sei eingehalten worden, sagten Vertreter des zuständigen Reformministeriums vor Journalisten. Man habe die Troika allerdings um einen zwei- bis dreimonatigen Aufschub gebeten, bis die anderen 12.500 Angestellten folgen müssen.