Zweifel an Zahlungsfähigkeit Agentur Moody's stuft Griechenland erneut herab

Stand: 02.06.2011 06:01 Uhr

Die Ratingagentur Moody's hat die Bonität Griechenlands erneut gesenkt - auf die Note "Caa1" und damit sieben Stufen tief im Ramschstatus. Die Agentur begründete den Schritt mit verfehlten Zielen bei der Sanierung des Staatshaushalts und "höchst ungewissen Wachstumsaussichten".

Die Ratingagentur Moody's hat die Bonitätsnote Griechenlands um drei Stufen von "B1" auf "Caa1" gesenkt. Grund dafür sei das zunehmende Risiko, dass Griechenland seine Schuldenprobleme nicht ohne eine Umschuldung in den Griff bekomme, hieß es. Die Ratingagentur begründete ihre Herabstufung auch mit "höchst ungewissen Wachstumsaussichten" und verfehlten Zielen bei den Haushaltsreformen des Landes.

Mit "Caa1" wird Griechenland auf einem extrem spekulativen Niveau bewertet - sieben Stufen tief im Ramschstatus. Darüber hinaus gab Moody's auch den Ausblick mit negativ an, was weitere Herabstufungen in nächster Zukunft erwarten lässt.

Griechenland teilte mit, dass die Senkung der Bonitätsnote durch die Agentur nicht die Bemühungen der Regierung berücksichtige, die Zielvorgaben der EU zu erfüllen und die Privatisierung zu beschleunigen.

Papandreou trifft sich mit Juncker

Der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou trifft sich am Freitag mit dem Vorsitzenden der Eurogruppe, Jean-Claude Juncker, in Luxemburg. Das Treffen hängt nach Medienberichten mit den Verhandlungen zwischen der griechischen Regierung und einer Kontrollkommission von Europäern und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zusammen. Diese sollen noch in der laufenden Woche abgeschlossen werden.

Ein Team von Experten der EU-Kommission, der Europäischern Zentralbank und des IWF prüft seit Wochen, ob Athen im laufenden Jahr genug spart, um bald eine neue Kredittranche von zwölf Milliarden Euro aus dem laufenden Rettungsprogramm zu erhalten. Das Geld wird gebraucht, um eine Staatspleite abzuwenden.

Merkel verteidigt den Euro

Bundeskanzlerin Angela Merkel machte bei einem Besuch in Singapur die hohen Schulden einzelner EU-Länder für die Euro-Krise verantwortlich. "Wir haben kein Problem mit dem Euro", sagte Merkel in ihrer Rede vor einem Wirtschaftsforum in dem Inselstaat. Der Euro sei eine stabile Währung, gerade im Vergleich zum US-Dollar. Die Euro-Zone habe vielmehr ein Problem mit der Wettbewerbsfähigkeit einiger Länder, sagte Merkel, ohne hochverschuldete Staaten wie Griechenland direkt zu nennen.