Griechenland sichert Zahlungen zu "Der März ist gesichert" - und dann?

Stand: 03.03.2015 14:27 Uhr

Griechenlands Finanzminister Varoufakis gibt sich optimistisch - für die nahe Zukunft. Im März werde Athen alle vereinbarten Zahlungen schaffen. Aber die sind das geringste Problem - die dicken Brocken kommen im Sommer. Und da sind noch fast alle Fragen offen.

Die griechische Regierung kann nach eigenen Angaben ihre Zahlungsverpflichtungen in diesem Monat erfüllen. "Der März ist gesichert", sagte Finanzminister Yanis Varoufakis in einem Interview mit "Greek TV": "Wir sind zuversichtlich, dass alle Rückzahlungen in Gänze gemacht werden, besonders an den IWF."

Die Regierung muss in den kommenden Wochen 1,5 Milliarden Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückzahlen. Unklar bleibt, wie es danach weitergeht - insgesamt muss das Land 2015 Schulden von gut 17 Milliarden Euro bedienen.

Die richtigen Probleme kommen erst noch

Mit seinen Gläubigern hat Griechenland eine Verlängerung des internationalen Hilfsprogramms bis Ende Juni vereinbart. Bis Ende April muss die Regierung ein detailliertes Reformprogramm vorlegen und dann umsetzen, um weitere Hilfen von 7,2 Milliarden Euro ausbezahlt zu bekommen. Varoufakis sagte, es werde genug Liquidität vorhanden sein, um die vier Monate zu überstehen.

Im Juli und August steht Griechenland allerdings vor enormen Rückzahlungsverpflichtungen, die das Land laut Varoufakis alleine nicht stemmen kann. So werden insgesamt 6,7 Milliarden Euro an die Europäische Zentralbank fällig. Hinzu kommen Zins und Tilgung für weitere Darlehen des IWF und der Euro-Partner sowie für Papiere im Besitz privater Anleger.

Kein drittes Hilfspaket?

Ein drittes Hilfsprogramm, das an ähnliche Auflagen wie das jetzige geknüpft wäre, lehnt die Regierung allerdings ab. Sie strebt stattdessen einen "Wachstumspakt" mit den Gläubigern an.

Auch die EU-Kommission erklärte, man verhandele momentan mit Griechenland nicht über ein mögliches drittes Paket. Jede Diskussion über dessen Höhe oder Umfang sei deshalb verfrüht. Man konzentriere sich statt dessen darauf, das bis Juni laufende Programm - wie mit Griechenland vereinbart - erfolgreich zu beenden.

Der spanische Wirtschaftsminister Luis de Guindos hatte gestern mit einer Äußerung für Verwirrung gesorgt, wonach an einem dritten Hilfsprogramm gearbeitet wird. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und eine Sprecherin von Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem wiesen diese Darstellung zurück.