Frühjahrsgutachten der Forschungsinstitute Aufschwung mit Risiko

Stand: 18.04.2013 12:59 Uhr

Deutschland trotzt der Rezession in der Eurozone. In ihrem Frühjahrsgutachten sagen die führenden Forschungsinstitute für das laufende Jahr ein Wirtschaftswachstum von 0,8 Prozent voraus. 2014 werde sich der Aufschwung beschleunigen. Die Arbeitslosenzahl sinke weiter. Doch die Forscher warnen vor Risiken.

Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute sagen Deutschland einen anhaltenden Aufschwung voraus. In diesem Jahr werde das Bruttoinlandsprodukt um 0,8 Prozent steigen, prognostizieren sie in ihrem Frühjahrsgutachten. Damit korrigierten sie zwar ihre Schätzung vom Herbst leicht nach unten.

Sie betonten aber, dass sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft in den vergangenen Monaten verbessert habe. "Die Bedingungen für einen kräftigen Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Produktion sind gegeben", erklärten sie. 2014 werde die Konjunktur voraussichtlich um 1,9 Prozent zulegen.

Die Forscher verwiesen darauf, dass die Zinsen niedrig seien, dass sich der Arbeitsmarkt positiv entwickle und dass sich die Weltwirtschaft im Frühjahr erhole. An den Finanzmärkten habe sich die Lage entspannt und die Angst gehe zurück, dass die Eurozone auseinanderbreche.

Warnung vor Abwärtsrisiken

Allerdings warnten die Institute, dass große Abwärtsrisiken bestünden, die den Aufschwung gefährden. Vor allem könne sich die Lage an den Finanzmärkten sowie die Krise in der Eurozone wieder zuspitzen. Es sei keineswegs sicher, dass die Krisenländer ihre Reformen konsequent fortführen. Die Forscher verwiesen aber auch auf Konjunkturrisiken in den USA. Hintergrund ist der anhaltende Haushaltsstreit.

Dennoch stellen die Institute die positiven Erwartungen in den Vordergrund. Die Arbeitslosenzahl in Deutschland werde im Jahresschnitt voraussichtlich bei knapp 2,9 Millionen liegen und 2014 auf weniger als 2,7 Millionen sinken.

Überschuss im Staatshaushalt

Auch die Sanierung des Staatshaushalts wird demnach vorankommen. Der Gesamtetat von Bund, Ländern, Kommunen und Sozialversicherungen werde 2013 etwa ausgeglichen sein. Für das kommende Jahr erwarten die Forscher sogar einen Überschuss in Höhe von 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Sie empfahlen, bei der weiteren Haushaltskonsolidierung vor allem Subventionen zu streichen.