Exporte und Industrie-Aufträge brechen ein Talfahrt der Industrie hält an

Stand: 08.04.2009 16:53 Uhr

Die Exporte sind im Februar abermals im Rekordtempo gesunken. Das Statistische Bundesamt verzeichnete die zweitschwersten Einbrüche seit fast 60 Jahren. Dagegen fielen die Auftragseinbrüche der Industrie etwas geringer aus. Das sei auch der Abwrackprämie zu verdanken, so das Wirtschaftsministerium.

Die Abwrackprämie für Altautos hat den Auftragseinbruch der deutschen Industrie im Februar etwas gebremst. Die Firmen sammelten zwar preis- und saisonbereinigt 3,5 Prozent weniger Bestellungen ein als im Januar, wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte. Zuletzt war das Geschäft aber mit bis zu sieben Prozent noch stärker eingebrochen. Hersteller von Autos und Autoteilen fuhren im Inland sogar ein Auftragsplus von gut 14 Prozent ein.

Wie schlecht es aber insgesamt um den ehemaligen Wachstumsbringer Industrie steht, zeigt der Vergleich mit dem Vorjahresmonat. Zum Februar 2008 brachen die Aufträge unbereinigt um 38,2 Prozent ein - dies ist der größte Rückgang seit Beginn der Statistik 1962. Damit liegt der Auftragseingang der Industrie wieder auf dem Niveau des Rezessionsjahres 2003.

Export-Motor stottert

Wegen der weltweiten Wirtschaftskrise sind die deutschen Exporte erneut eingebrochen, diesmal um mehr als ein Fünftel. Die Unternehmen verkauften Waren im Wert von 64,8 Milliarden Euro ins Ausland und damit 23,1 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Dies ist der zweitstärkste Rückgang seit Einführung der Statistik 1950.

Erst im Januar hatte es mit 23,2 Prozent das bislang größte Minus gegeben. Die Exporte gingen kalender- und saisonbereinigt um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat zurück. Das war bereits das fünfte Minus in Folge. Wegen der weltweiten Nachfrageflaute rechnet der Exportverband BGA für 2009 mit einem Umsatzrückgang von bis zu 15 Prozent. Es wäre das erste Minus seit 1993 und das größte seit Gründung der Bundesrepublik 1949.

Die Einfuhren nahmen im Februar um 4,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat ab. Insgesamt wurden Waren im Wert von 56,2 Milliarden Euro importiert. Das waren 16,4 Prozent weniger als im Februar 2008.