Stellenportal EURES soll verbessert werden EU will Jobsuche erleichtern

Stand: 17.01.2014 16:54 Uhr

Mehr Stellenangebote, bessere Vermittlung: So will EU-Arbeitskommissar Andor das europäische Jobportal EURES verbessern. Besonders kleine und mittlere Unternehmen sollen dadurch freie Stellen leichter besetzen können. Doch was ist eigentlich EURES?

EURES ist ein europaweites Jobportal. Die fünf Buchstaben stehen für "European Employment Services", also "Europäische Beschäftigungs-Dienstleistungen".

Karin Bensch, K. Bensch,WDR Brüssel, 17.01.2014 16:30 Uhr

Hilfe fürArbeitnehmer und Arbeitgeber

EURES soll Arbeitssuchenden helfen, sich über Jobs im europäischen Ausland zu informieren und Fragen beantworten wie: Welche Chancen gibt es in dem Land, für das ich mich interessiere, eine Stelle zu finden? Welche Voraussetzungen gibt es dort? EURES soll aber auch Arbeitgeber unterstützen, zum Beispiel, indem es Informationen darüber bietet, welche Vorgaben es gibt, um Arbeitnehmer aus anderen EU-Ländern einzustellen.

Das Netzwerk ist kostenfrei und wird von der Europäischen Kommission koordiniert. Es gibt Partner in öffentlichen Arbeitsverwaltungen, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden in den Mitgliedsländern. EURES gibt es schon seit etwa 20 Jahren.

Freie Stellen schneller besetzen

Doch nun will die EU-Kommission das Jobportal ausbauen, um es erfolgreicher zu machen. Denn derzeit wird nur etwa jede dritte freie Stelle aus den Mitgliedsstaaten bei EURES eingestellt. Das ist zu wenig. In Zukunft sollen mehr Stellenangebote einsehbar und die Aussichten auf eine erfolgreiche Vermittlung höher sein. Die freien Stellen sollen automatisch mit den Lebensläufen von Arbeitssuchenden aus ganz Europa abgeglichen werden. Die EU-Kommission hofft, dass damit besonders kleine und mittlere Unternehmen ihre freien Stellen schneller besetzen können.

Ungleichgewicht ausbalancieren

Das große Ziel ist es, das Ungleichgewicht auf den europäischen Arbeitsmärkten ein bisschen auszubalancieren. Mehr Mobilität zu schaffen - Stichwort Arbeitnehmerfreizügigkeit -, indem Menschen mehr als bislang dorthin gehen, wo es Arbeit gibt. Während etwa in Deutschland dringend nach Fachkräften gesucht wird, kämpfen andere EU-Staaten wie Griechenland und Spanien mit Rekordarbeitslosigkeit gerade unter jungen Menschen. Derzeit arbeiten rund 7,5 Millionen EU-Bürger in einem anderen Mitgliedsland. Das sind etwa drei Prozent.

EU-Parlament und Rat müssen den Vorschlägen zum geplanten Ausbau des Jobportal EURES noch zustimmen.