Mehr als 41 Millionen Erwerbstätige Zahl der Beschäftigten erreicht Rekordniveau

Stand: 02.01.2012 11:29 Uhr

Infolge des anhaltenden Wirtschaftsaufschwungs sind in Deutschland 2011 viele neue Arbeitsplätze entstanden. Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte ein neues Allzeithoch und stieg zum ersten Mal auf mehr als 41 Millionen. Arbeitskräfte sind derzeit gefragter als je zuvor.

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Beschäftigten in Deutschland auf einen Rekordwert gestiegen. Im Jahresdurchschnitt habe die Zahl der Erwerbstätigen bei 41,04 Millionen Menschen gelegen, teilte das Statistische Bundesamt mit. Zum ersten Mal in vereinigten Deutschland wurde damit die Marke von 41 Millionen übertroffen. Im Vergleich zum Jahr 2010 gingen 535.000 Menschen mehr einer bezahlten Arbeit nach. Das entsprach einem Zuwachs um 1,3 Prozent.

Die Statistiker begründen die Entwicklung in erster Linie mit dem starken Wirtschaftswachstum in den vergangenen beiden Jahren. Die Folgen der guten konjunkturellen Entwicklung zeigen sich seit langem auf dem Arbeitsmarkt. Morgen legt die Bundesagentur für Arbeit die offiziellen Arbeitslosenzahlen für das Jahr 2011 vor. Das Statistische Bundesamt veröffentlichte bereits die Zahl der Erwerbslosen, die auf einer anderen, international vergleichbaren Definition basiert. Demnach sank die Zahl der Erwerbslosen 2011 um 446.000 auf 2,500 Millionen.

Fast drei Viertel arbeiten im Dienstleistungsbereich

Die meisten Arbeitsplätze gibt es deutschlandweit in den Dienstleistungsbereichen. 30,321 Millionen Menschen waren im vergangenen Jahr dort beschäftigt und damit 73,8 Prozent aller Erwerbstätigen. Den zweitgrößten Bereich bildete das Produzierende Gewerbe vor dem Baugewerbe und der Land- und Forstwirtschaft. Während die Dienstleistungsbranchen seit der Wiedervereinigung kontinuierlich an Bedeutung gewannen, ging vor allem die Zahl der Beschäftigten in der Industrie deutlich zurück.

Logo der Bundesagentur für Arbeit vor der Zentrale in Nürnberg

Die Bundesagentur für Arbeit meldete für Dezember eine Rekordnachfrage nach Arbeitskräften.

Als erwerbstätig gelten in der Statistik des Bundesamtes all jene Arbeitnehmer, Selbstständigen und mithelfenden Familienangehörigen, die in einem Arbeits- oder Dienstverhältnis stehen oder allgemein einer auf wirtschaftlichen Erwerb ausgerichteten Tätigkeit nachgehen. Dabei spielt es keine Rolle, wie viele Stunden jeder einzelne arbeitet. Die Statistik umfasst daher auch geringfügig Beschäftigte.

Im laufenden Jahr wird die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland nach Ansicht von Experten weiter steigen. Allerdings sei nur noch mit einem kleinen Zuwachs zu rechnen. Die Forscher des Essener RWI-Instituts sagen 41,24 Millionen voraus, das Münchner Ifo-Institut 41,27 Millionen. In ihrem Herbstgutachten sagten die führenden Wirtschaftsforschungsinstute für 2012 durchschnittlich 41,3 Millionen Erwerbstätige voraus - ebenso wie die Bundesregierung.

Arbeitskräfte sehr gefragt

Ende 2011 erreichte auch Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland einen neuen Rekordwert. Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit stieg im Dezember um einen auf 180 Punkte. Dies ist nach Angaben der Behörde der höchste Wert seit Einführung des Indexes im Jahr 2004. In nahezu allen Branchen sei ein Plus beim Stellenangebot registriert worden. Großer Bedarf an Arbeitskräften ergebe sich durch die Zeitarbeit. Gut jede dritte offene Arbeitsstelle werde aus dieser Branche gemeldet. Auch im Groß- und Einzelhandel, in der Bauvorbereitung, in der Gastronomie sowie im Gesundheits- und Sozialwesen bestehe Bedarf an zahlreichen neuen Mitarbeitern.

Erwerbstätige mit Wohnort in Deutschland
Jahr Erwerbstätige in Millionen
2004 38,915
2005 38,870
2006 39,116
2007 39,791
2008 40,290
2009 40,311
2010 40,506
2011 41,041