Hintergrund

Energiesparlampen Sparsamer - aber auch besser?

Stand: 22.10.2015 14:39 Uhr

Die Glühbirne steht in Europa vor dem Aus. Für Verbraucher gibt es mehrere Alternativen, neben Energiesparlampen sollen auch Halogenleuchten und so genannte Leuchtdioden (LED) im Handel bleiben. Verbraucher müssen beim Kauf der Alternativen genau hinsehen.

Effizienz: Herkömmliche Glühlampen nutzen nur fünf Prozent des von ihr verbrauchten Stroms für die Lichterzeugung. Der Rest verpufft als Wärme. Energiesparlampen wandeln dagegen rund 25 Prozent des Stroms in Licht um. So bringt eine Elf-Watt-Sparlampe eine vergleichbare Leuchtleistung wie eine Glühbirne mit 60 Watt und verbraucht dabei rund 80 Prozent weniger Strom. Halogenglühlampen können in puncto Effizienz nicht mithalten, die sparsamsten Varianten kommen aber gegenüber der Glühbirne auf eine Stromersparnis von 50 Prozent. Leuchtdioden (LED) wiederum sind zwar ebenfalls 80 Prozent effektiver als Glühbirnen, sind aber bislang vorwiegend mit geringen Wattzahlen und damit auch geringerer Lichtausbeute auf dem Markt.

Kosten: Gegenüber der "klassischen" Glühbirne sind andere Lampenarten nicht nur sparsamer - sondern in der Anschaffung auch teurer. Kostet eine Glühbirne etwa rund einen Euro, so müssen Verbraucher für eine Energiesparlampe fünf bis acht und für eine relativ sparsame Halogenglühlampe acht bis zehn Euro berappen. Billig-Energiesparlampen für die Standardfassung E27 sind aber im Mehrfachpack inzwischen auch schon für weniger als zwei Euro pro Stück im Handel erhältlich, Markenlampen gibt es in der Großpackung ab rund drei Euro pro Stück.

Etwa zehn Mal längere Lebensdauer

Den höheren Anschaffungspreis etwa bei Energiesparlampen gleicht auf längere Sicht der geringere Stromverbrauch wieder aus. Teils betragen die jährlichen Gesamtkosten für Lampenkauf und Strom so nur ein Viertel der Kosten einer konventionellen Glühbirne. Dazu trägt auch die höhere Lebensdauer bei, die bei Energiesparlampen mit 10.000 Brennstunden ungefähr zehn Mal so hoch ist wie bei der Glühlampe. Halogenlampen haben nach Herstellerangaben eine rund dreimal so lange Lebensdauer. Leuchtdioden halten demnach sogar "ein Leben lang", eine LED-Birne kann aber bei einer Leuchtleistung von 40 Watt rund 50 Euro kosten.

Licht: Das von Halogenlampen erzeugte Licht kommt demjenigen der "klassischen" Glühbirne besonders nah. Sie lassen sich auch dimmen, anders als viele Energiesparlampen. Bei den Energiesparlampen empfiehlt es sich dagegen, auf die Lichtfarbe und Farbwiedergabe zu achten. Für Wohn- und Schlafräume eignen sich Lampen mit warmweißer Lichtfarbe, zum Beispiel in der Küche könnte auch kalt-weißes Licht mit weniger Rot- und mehr Blau-Anteil zum Einsatz kommen.

Billig braucht länger zum Aufleuchten

Dreistellige Ziffern auf der Verpackung helfen bei der Auswahl: Je höher die erste Ziffer, desto weniger verfälscht das Licht die Farben, am besten ist eine neun. Die anderen beiden Ziffern stehen für die Lichtfarbe. Oft lassen sich Lampen vor dem Kauf im Handel testen - so lässt sich auch prüfen, wie schnell sie die volle Helligkeit erreicht. Denn einige Energiesparlampen gehen fast sofort an, manche Billigmodelle sind erst nach zwei Minuten vollständig hell.

Entsorgung und Sicherheit: Energiesparlampen sind elektronische Geräte und enthalten Quecksilber. Daher gehören sie auf den Sondermüll - während sowohl Halogenglühlampen wie auch Leuchtdioden mit dem Hausmüll entsorgt werden können. Wer sich bei Energiesparlampen vor einem Entweichen des Quecksilbers im Falle des Zerbrechens schützen will, kann etwa im Kinderzimmer Lampen mit einer zusätzlichen Silikonummantelung verwenden.