Frankreich und Belgien geben Finanzspritze Dexia-Bank erhält weitere Milliardenhilfe

Stand: 08.11.2012 14:02 Uhr

Mit einer weiteren Finanzspritze in Höhe von 5,5 Milliarden Euro springen die Regierungen Frankreichs und Belgiens der angeschlagenen Dexia-Bank zur Seite. Aus Paris kommen knapp 2,6 Milliarden Euro, aus Brüssel 2,9 Milliarden Euro. Das Institut steckt seit dem Jahr 2008 in der Krise.

Die angeschlagene franko-belgische Bank Dexia bekommt erneut eine milliardenschwere staatliche Kapitalspritze. Die Regierungen Frankreichs und Belgiens pumpen zusätzliche 5,5 Milliarden Euro in das Institut. Dies teilte das Finanzministerium in Brüssel mit.

Belgien übernimmt 2,9 Milliarden Euro und Frankreich knapp 2,6 Milliarden Euro. Die EU-Kommission muss der Kapitalerhöhung noch zustimmen.

Frankreich, Belgien und Luxemburg, das ebenfalls an Dexia beteiligt ist, einigten sich auch auf eine Neuverteilung der 2011 gewährten Garantien. Der französische Anteil erhöht sich von 36,5 auf 45,6 Prozent, der belgische Anteil sinkt im Gegenzug von 60,5 auf 51,4 Prozent. Luxemburg deckt weiter drei Prozent ab.

Nettoverlust von 1,23 Milliarden Euro im dritten Quartal

Dexia legte außerdem die Zahlen für das dritte Quartal vor. Demnach verbuchte die Bank wegen Abschreibungen und Wertberichtigungen einen Nettoverlust von 1,23 Milliarden Euro. In den ersten neun Monaten des Jahres kommt Dexia damit auf ein Minus von nunmehr knapp 2,4 Milliarden Euro. Vergangenes Jahr machte die Bank 11,6 Milliarden Euro Verlust.

Der Finanzkonzern und Kommunalfinanzierer gilt als erstes Opfer der Euro-Schuldenkrise. Die Bank geriet wegen fehlgeschlagener Investments in Griechenland ins Taumeln und wurde schon zweimal mit Staatshilfen gerettet. So übernahm Belgien mit Steuergeldern das belgische Privatkundengeschäft für vier Milliarden Euro komplett.

Im Oktober 2011 hatten sich Belgien, Frankreich und Luxemburg auf die Aufspaltung der Bank geeinigt, die wegen der enormen Kosten nur mit staatlicher Hilfe möglich ist. Die EU-Kommission hatte den drei Ländern bereits im September vorläufig erlaubt, die Bank mit Garantien von 55 Milliarden Euro zu stützen, um sie geordnet zu zerschlagen.

Der gesamte Abwicklungsplan muss nun ebenfalls noch grünes Licht aus Brüssel erhalten.