Ein Paketbote der Post bei der Arbeit

Coronavirus Post nimmt keine China-Pakete mehr an

Stand: 14.02.2020 20:07 Uhr

Immer mehr Menschen erkranken am Coronavirus. Viele Experten rechnen zudem mit schlimmeren wirtschaftlichen Folgen als bei SARS 2002/2003. Die Deutsche Post nimmt keine Pakete nach China mehr an.

Die Zahl der Corona-Erkrankten steigt weiter - und auch die wirtschaftlichen Auswirkungen werden immer umfangreicher. So nimmt die Deutsche Post keine Päckchen und Pakete nach China, Hongkong und Macao mehr an. Grund seien die durch den Coronavirus-Ausbruch ausgelösten Probleme beim Transport, der Verzollung und der Zustellung, sagte eine Sprecherin des Logistikkonzerns.

Briefsendungen würden dagegen bis auf Weiteres noch angenommen und bearbeitet. Allerdings sei aufgrund der aktuellen Einschränkungen im Verkehr mit Verzögerungen bei der Zustellung zu rechnen.

Auch der Abhol-, Zustell- und Lagerverwaltungsbetrieb der DHL in der Provinz Hubei sei aktuell ausgesetzt, da die Provinzregierung unter anderem alle kommerziellen Flüge von und nach Wuhan ausgesetzt und alle Ausfallstraßen der Provinzhauptstadt abgeriegelt habe, teilte das Unternehmen mit. Nicht betroffen vom Annahmestopp für Päckchen und Pakete seien Sendungen nach Taiwan, betonte die Post. Auch der Express-Versand von Dokumenten nach China sei grundsätzlich noch möglich.

Zwei infizierte Deutsche aus Klinik entlassen

In Frankfurt wurden die beiden infizierten Patienten aus der Uniklinik entlassen. "Sie sind symptomfrei und nachweislich nicht ansteckend", teilte ein Sprecher des Universitätsklinikums mit. Es bestehe keine Gefährdung für sie oder ihre Umgebung. Die beiden Patienten waren am 2. Februar eingeliefert worden. Sie waren zusammen mit 124 anderen Menschen aus der von der Epidemie besonders schwer betroffenen chinesischen Stadt Wuhan ausgeflogen und dann in eine Kaserne in Germersheim zur Quarantäne gebracht worden.

Die anderen China-Rückkehrer dort wissen voraussichtlich am Sonntag, ob sie infiziert sind oder nicht. Bis dann sollen die Ergebnisse der letzten Tests vorliegen. Sofern diese keine Auffälligkeiten aufweisen, werde die Quarantäne am Sonntagmittag aufgehoben, teilte das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium mit. Ungeachtet der Testergebnisse ist bei allen Rückkehrern sowie den 22 Helfern des Deutschen Roten Kreuzes noch eine ärztliche Abschlussuntersuchung vorgesehen.

Deutsche Kreuzfahrtpassagiere kommen zurück

Aufatmen konnten die Menschen auf dem Kreuzfahrtschiff "Westerdam": Nach tagelanger Suche nach einem Hafen konnten die ersten von knapp 2300 Gästen und Crewmitgliedern in Kambodscha das Schiff verlassen. Die deutsche Botschaft schrieb bei Twitter, die erste Gruppe der Deutschen reise am Abend Richtung Frankfurt, die übrigen Passagiere am Folgetag.

Das Kreuzfahrtschiff "Aidavita" der Rostocker Reederei Aida Cruises hat in der thailändischen Hafenstadt Laem Chabang südlich von Bangkok festgemacht. Die Reise wird deutlich abgekürzt und soll morgen vorbei sein. Die Passagiere könnten voraussichtlich in den Morgenstunden das Schiff verlassen - nachts sei dies nicht vorgesehen. Das Kreuzfahrtschiff mit rund 1100 Passagieren zumeist aus Deutschland und 400 Crewmitgliedern hatte zuvor nicht in Vietnam anlegen dürfen. Auf beiden Schiffen waren keine Coronavirus-Fälle bekannt.

Aida-Reederei beendet Saison in Asien vorzeitig

Die Aida-Reederei stellt die Asienfahrten der "Aidavita" und "Aidabella" wegen der Virisausbreitung und zunehmender Reiseeinschränkungen für diese Saison ein. Regulär hätte das Programm noch bis April gedauert, für jedes Schiff seien bis dahin noch vier Reisen geplant gewesen, hieß es von Aida Cruises. "Die Schiffe werden in andere Fahrtgebiete überführt."

Nach dem Nachweis von inzwischen mehr als 200 Infektionen auf der vor Yokohama (Japan) in Quarantäne liegenden "Diamond Princess" zögern asiatische Länder, Kreuzfahrtschiffe überhaupt noch in ihre Häfen einlaufen zu lassen.

Die Zahl der Infektionen stieg weiter an. In China sind in der offiziellen Statistik knapp 64.000 Infektionen erfasst, fast 1400 Menschen starben demnach. Die Dunkelziffer liegt Experten zufolge aber deutlich höher.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 14. Februar 2020 um 18:00 Uhr.