Überraschendes Handelsdefizit Chinesische Exporte brechen ein

Stand: 08.03.2014 12:35 Uhr

Entgegen der Erwartungen von Experten sind die chinesischen Exporte im Februar unerwartet stark eingebrochen. Sie fielen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 18,1 Prozent. Die Importe hingegen legten deutlich zu. Die Führung in Peking hofft weiter auf Wachstum.

Zum ersten Mal seit Monaten hat China im Februar ein Handelsdefizit verzeichnet. Die Exporte fielen unerwartet stark um 18,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Handelsministerium in Peking mitteilte. Das Handelsdefizit bezifferte die Behörde auf umgerechnet 16,57 Milliarden Euro.

Die Importe legten hingegen im vergangenen Monat um 10,1 Prozent zu. Der Handel mit der Europäischen Union, dem größten Wirtschaftspartner Chinas, stieg um 6,3 Prozent. Mit den USA wurde ein Plus von 4,8 Prozent verzeichnet.

Rückgang lässt sich auf Neujahrfest zurückführen

Experten warnten allerdings davor, zu viel in die Zahlen hinein zu interpretieren. Hauptgrund für den Einbruch der Exporte seien die Feiertage nach dem chinesischen Neujahrsfest, die dieses Mal auf Anfang Februar fielen und an denen viele Fabriken und Büros geschlossen blieben.

Auch im Gesamtvergleich der ersten beiden Monaten gab es einen Rückgang von 1,6 Prozent nach einem Zuwachs von 7,9 Prozent im Vorjahreszeitraum. Allerdings seien die Exporte Anfang 2013 durch spekulative Kapitalflüsse und fingierte Handelsgeschäfte aufgebläht worden, bis strengere Kontrollen der Behörden dem ein Ende gesetzt hätten, sagte Ting Lu, Volkswirt bei der Bank of America in Hongkong. Rechne man solche Verzerrungen heraus, könne man so sogar auf ein Plus von insgesamt rund acht Prozent im Januar und Februar kommen.

Führung in Peking setzt auf Wachstum

Die chinesische Regierung rechnet für dieses Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von rund 7,5 Prozent. Schon für 2013 hatte sich die kommunistische Führung dieses Ziel gesetzt, am Ende betrug das Wachstum 7,7 Prozent. Schwächer war die chinesische Wirtschaft zuletzt 1999 gewachsen. Solche für Europa wünschenswerten Zahlen gelten in China als Minimum, um eine Krise am Arbeitsmarkt und soziale Unruhen zu vermeiden.