Staatseinnahmen im ersten Halbjahr 2012 Deutschland macht Gewinn

Stand: 23.08.2012 10:21 Uhr

Die gute Konjunktur beschert den öffentlichen Haushalten einen Milliarden-Überschuss: Im ersten Halbjahr 2012 nahm der deutsche Staat 8,3 Milliarden Euro mehr ein, als er ausgab. Erwirtschaftet wurde das Plus durch die Sozialversicherungen - Bund, Länder und Gemeinden machen weiter Miese.

Der deutsche Staat hat im ersten Halbjahr 2012 dank der guten Konjunktur einen Milliarden-Überschuss erzielt. Die öffentlichen Haushalte nahmen nach vorläufigen Ergebnissen 8,3 Milliarden Euro mehr ein, als sie ausgaben, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit.

Während einige Länder im Euroraum mit umfassenden Sparbemühungen versuchen, die Staatsschuldenkrise in den Griff zu bekommen, hat Deutschland gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) eine Überschussquote von 0,6 Prozent erwirtschaftet. Damit ist Deutschland weit von der Defizit-Marke von 3,0 Prozent des BIP entfernt, die der Maastricht-Vertrag höchstens erlaubt. Einen Überschuss im Gesamtjahr gab es zuletzt 2007.

Sozialversicherungen machen Plus von 11,6 Milliarden

Ausschlaggebend für das Plus im ersten Halbjahr sei ein Überschuss bei den Sozialversicherungen von 11,6 Milliarden Euro gewesen, so die Statistiker. Dem stand allerdings ein Haushaltsdefizit bei Bund, Ländern und Gemeinden in Höhe von 3,3 Milliarden Euro gegenüber.

Gefüllt wurden die Staatskassen vor allem durch die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt: So stiegen die Einnahmen aus der Lohn- und Einkommensteuer demnach im ersten Halbjahr um 6,3 Prozent auf 109,1 Milliarden Euro, die aus Sozialbeiträgen um 2,8 Prozent auf 217,9 Milliarden Euro. Die Staatsausgaben seien im selben Zeitraum mit einem Plus von 0,8 Prozent dagegen nur moderat gestiegen.

Deutsche Konjunktur flacht etwas ab

Die Schuldenkrise im Euroraum bremste die deutsche Konjunktur im zweiten Quartal allerdings etwas ab. So legte das BIP von April bis Juni nur noch um 0,3 Prozent zu. Im Quartal davor waren es noch 0,5 Prozent gewesen. Insgesamt schrumpfte die Wirtschaft in der Euro-Zone im zweiten Quartal um 0,3 Prozent.

Die starken Exporte und der Konsum im Inland sorgten dafür, dass die Wirtschaft in Deutschland trotz des schwierigen Umfelds auf Wachstumskurs blieb. Die Investitionen in Gebäude, Maschinen und Fahrzeuge ging dagegen erneut zurück.