Trotz Finanzhilfen für Banken Die zweite Reihe der Staatsbanker kassiert Millionen

Stand: 26.09.2010 11:36 Uhr

Trotz Staatshilfen zur Rettung der Banken: Die Managerhälter bei geretteten Banken sind laut einem Zeitungsbericht längst wieder gestiegen. Zwar darf der Vorstand einer Bank, die Hilfe beansprucht, höchstens 500.000 Euro verdienen - doch für die zweite Reihe der Manager gilt diese Beschränkung nicht.

Hat eine Bank Hilfe aus dem staatliche Rettungsfonds SoFFin in Anspruch genommen, dürfen deren Vorstände höchstens 500.000 Euro verdienen. Für die zweite und dritte Reihe der Bankmanager gilt diese gesetzliche Schamgrenze allerdings nicht - und wird zwei Jahre nach Beginn der Finanzkrise längst wieder überschritten, wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtet.

"Etwa 200 Banker bei den geretten Banken in Deutschland verdienen mehr als 500.000 Euro" heißt es in einem Wirtschaftsprüfer-Bericht, den die Zeitung zitiert. Jahresverdienste von mehr als zehn Millionen Euro wie vor der Krise seien allerdings "äußerst selten geworden". Auch in den Landesbanken, die Staatshilfe empfangen haben, sind Jahresverdienste von mehr als 500.000 Euro keine Ausnahme - die Bundesländer hätten entsprechende Höchstgrenzen teilweise wieder gekippt.

So verdiene zwar Martin Blessing, Vorstandsvorsitzender der mit Staatshilfe geretteten Commerzbank, regelkonform nur 500.000 Euro (plus Altersvorsorge und Dienstwagen) - aber bis zu 50 Angestellte der Bank lägen darüber, schreibt die Zeitung. Nur so könnten "hochkarätige Fachleute" davon abgehalten werden, zur Konkurrenz zu wechseln.

"Für ein paar Jahre mit 500.000 Euro aushalten"

Als vergleichsweise moderat bezahlter Vorstandsvorsitzender stehe ein Manager dagegen im Rampenlicht und könne es "leicht für ein paar Jahre mit 500.000 Euro aushalten", zitiert die Zeitung einen Banker. "Außerdem haben Leute wie Blessing doch längst ihre Schäfchen im Trockenen - andere sind stärker auf das Geld angewiesen."

HRE-Bonuszahlungen Thema im Bundestag

Die verstaatliche Hypo Real Estate (HRE) hatte vor kurzem 40 Milliarden zusätzliche Staatsgarantien gefordert - und gleichzeitig 25 Millionen Euro Boni an Mitarbeiter verteilt. Ein Sprecher der HRE sagte der "FAS" jedoch, keiner der Mitarbeiter komme mit den Boni auf mehr als 500.000 Euro Jahresverdienst. Am Montag will sich das Finanzmarktgremium des Bundestags befassen, das die Vergabe von SoFFin-Geldern überwacht, mit den Bonuszahlungen befassen.