Autoabsatz in Europa sackt weiter ab Ladenhüter statt Traumschlitten

Stand: 16.07.2013 11:39 Uhr

Die Autohersteller spüren die Rezession in vielen Teilen Europas deutlich. Die Zulassungszahlen schrumpften im Juni auf den tiefsten Stand seit 1996. Auch in Deutschland zeigt der Trend abwärts. Einziger Lichtblick für die Konzerne ist derzeit Großbritannien.

Der Autohersteller finden in Europa immer weniger Käufer. Im Juni sackte der Absatz in der EU auf 1,13 Millionen Pkw ab. Das war der niedrigste Stand seit dem Jahr 1996. Im gesamten ersten Halbjahr wurden in der EU insgesamt 6,2 Millionen Autos neu zugelassen. Das bedeutete einen Rückgang um 6,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auf den Märkten in Westeuropa rutschte der Autoabsatz zwischen Januar und Juni auf den niedrigsten Stand seit 1993 ab.

Die Zahlen in den verschiedenen europäischen Ländern entwickeln sich allerdings sehr unterschiedlich. Großbritannien meldete für das erste Halbjahr ein sattes Plus von zehn Prozent bei den Neuzulassungen. In Estland wurden sogar 15,2 Prozent mehr Pkw zugelassen als im ersten Halbjahr 2012. Selbst der portugiesische Automarkt sendete ein Zeichen der Erholung aus und erreichte ein Wachstum von 2,9 Prozent.

Schrumpfende Absätze in Deutschland und Frankreich

Die meisten EU-Staaten mussten dagegen kräftige Einbrüche verkraften. In Deutschland sanken die Zulassungszahlen im Zeitraum zwischen Januar und Juni um 8,1 Prozent, in Italien um 10,3 Prozent und in Frankreich um 11,2 Prozent. Auch in den meisten Krisenstaaten Südeuropas, die mit hohen Staatsschulden und einer Rezession kämpfen, zeigte der Trend nach unten. Spanien verzeichnete ein Minus von 4,9 Prozent, in Griechenland gingen die Absatzzahlen um 6,4 Prozent und in Zypern sogar um 42,7 Prozent zurück.

Bei den Herstellern verschärft die Situation das Problem, dass die Werke nicht ausgelastet sind. Die Überkapazitäten führen zu hohen Kosten. Vor allem Autokonzerne, die die Flaute in Europa nicht durch steigende Exportzahlen nach Asien und Amerika ausgleichen können, geraten dadurch unter finanziellen Druck.