Deutsche Erwerbslosenstatistik für September Arbeitslosenzahl fällt auf 3,346 Millionen

Stand: 30.09.2009 15:59 Uhr

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im September zurückgegangen: 3,346 Millionen Menschen waren arbeitslos gemeldet, das waren 125.000 weniger als im August. Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg die Zahl um 266.000. Die Arbeitslosenquote lag bei 8,0 Prozent.

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im September erwartungsgemäß gesunken. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte, waren 3,346 Millionen Menschen offiziell arbeitslos gemeldet. Das seien 125.000 weniger als im August, allerdings 266.000 mehr als im September 2008. Die Arbeitslosenquote habe sich damit im Vergleich zum Vormonat von 8,3 Prozent auf 8,0 Prozent verringert.

Arbeitslosigkeit durch Kurzarbeit gedämpft

Hauptgrund des Rückgangs ist die saisonübliche Herbstbelebung. Der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, sagte, die jüngste Entwicklung sei einen Tick besser als von den Arbeitsmarktexperten erwartet. Es sei ungewöhnlich, dass es in einer so schweren Wirtschaftskrise zur üblichen Herbstbelebung komme. Grund dafür seien die gemeinsamen Anstrengungen aller Beteiligten. So bewahre weiter die Kurzarbeit viele Beschäftigte vor der Entlassung. Außerdem würden in vielen Betrieben Überstunden abgebaut, die Arbeitszeitkonten geleert oder über Lohnsenkungen Jobs erhalten. BA-Vize Raimund Becker sagte, "insgesamt kann man sagen, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer Opfer erbracht haben".

BA-Chef Frank-Jürgen Weise

BA-Chef Weise sieht noch "keine Trendwende".

"Dies ist jedoch keine Trendwende", sagte Weise weiter. "Insgesamt bleiben die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf den Arbeitsmarkt weiterhin spürbar." Es gebe keine Anzeichen, dass der für den Winter erwartete starke Anstieg der Arbeitslosenzahl verhindert werden kann. An die künftige Bundesregierung appellierte der BA-Chef, aktuell keine Einschnitte bei den arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen zu beschließen. Die Erfahrung aus der Praxis zeige, dass in einer Krise Leistungen nicht gekürzt werden dürften. "Darüber kann man in guten Zeiten diskutieren", sagte er.

Die Arbeitslosigkeit werde durch die hohe Zahl von Kurzarbeitern gedämpft. Sie werde weiter in großem Umfang in Anspruch genommen, sagte Weise. Seit Ausbruch der Krise im vergangenen Herbst sei für insgesamt 3,4 Millionen Beschäftigte in 130.000 Betrieben Kurzarbeit beantragt worden. Am stärksten sind die Beschäftigten in der Automobilindustrie samt Zulieferern und in der Logistik-Branche von Kurzarbeit betroffen.