Erleichterung nach Anleihen-Auktion Niedrige Zinsen für Spanien und den EFSF

Stand: 13.12.2011 16:54 Uhr

Erfolgreiche Auktion trotz andauernder Schuldenkrise: Sowohl der Rettungsfonds EFSF als auch das kriselnde Spanien konnten sich zu günstigen Konditionen mehrere Milliarden Euro an den Finanzmärkten leihen. Spanien musste sogar deutlich geringere Zinsen anbieten als noch bei der vergangenen Auktion.

Die Euro-Länder genießen trotz der Enttäuschungen am Finanzmarkt über die schleppende Lösung der Schuldenkrise weiter Kredit. Der Euro-Rettungsschirm EFSF konnte ohne Probleme knapp zwei Milliarden Euro bei Investoren einsammeln. Die Ausgabe der EFSF-Anleihen war nach dem EU-Gipfel vergangene Woche und der Drohung von Ratingagenturen, die Bonitätsnoten der Euro-Länder und des Rettungsschirms herabzustufen, mit Spannung erwartet worden.

Insgesamt nahm der EFSF 1,97 Milliarden Euro auf. Die Zinsen für die Anleihe mit dreimonatiger Laufzeit lagen im Schnitt bei 0,22 Prozent. Das Interesse war groß: Investoren boten knapp 6,3 Milliarden Euro, womit die Auktion 3,2-fach überzeichnet war. Zum Vergleich: Die Rendite deutscher Papiere mit dreimonatiger Laufzeit schwankt um die Nulllinie, die der französischen zwischen 0,26 und 0,53 Prozent. Am Markt machte sich Erleichterung breit, der Euro stieg leicht an.

Deutlich niedrigere Zinsen für spanische Papiere

Auch Spanien, das immer wieder als Kandidat für EFSF-Hilfen genannt wird, konnte sich knapp fünf Milliarden Euro frisches Geld besorgen: Für Einjahrespapiere wurden Zinsen von 4,05 Prozent fällig - nach mehr als fünf Prozent bei der vorhergehenden Auktion. Für Papiere mit eineinhalb Jahren Laufzeit zahlte das Land 4,26 Prozent Zinsen.

Griechenland kämpft weiter mit Haushaltsproblemen

Auch Griechenland konnte sich am Finanzmarkt gut 1,6 Milliarden Euro leihen. Bei der Versteigerung sechsmonatiger Schuldtitel zahlte es mit 4,95 Prozent etwas höhere Zinsen als vor einem Monat. Gleichzeitig ließ die starke Rezession in Griechenland das Haushaltsdefizit des Landes erneut anschwellen. Der Fehlbetrag der Zentralregierung erhöhte sich von Januar bis November zum Vorjahr um gut fünf Prozent auf 20,52 Milliarden Euro. Damit wird das Land wohl seine Sparziele für 2011 nicht erreichen.