Tarifforderung an kommunalen Krankenhäusern Klinikärzte fordern sechs Prozent mehr Geld

Stand: 18.12.2012 14:16 Uhr

An den kommunalen Krankenhäusern stehen die Zeichen auf Konflikt. In der Tarifrunde 2013 fordern die Ärzte sechs Prozent mehr Gehalt und eine geringere Arbeitsbelastung. Die Arbeitgeber weisen die verlangte Gehaltssteigerung als völlig übertrieben zurück. Das sei für die Kliniken nicht finanzierbar.

In der Tarifrunde 2013 verlangen die 51.000 Ärzte an den kommunalen Krankenhäuser eine Gehaltssteigerung um sechs Prozent. Zudem fordert die Ärztegewerkschaft Marburger Bund, die Arbeitsbelastung der Mediziner zu senken und eine praxisgerechte Regelung zur Einhaltung der vereinbarten Arbeitszeiten durchzusetzen. "Auch Ärzte können krank durch Überlastung werden", sagte Gewerkschaftschef Rudolf Henke. Deshalb müssten auch die Tausenden offenen Stellen in den kommunalen Kliniken nachbesetzt werden.

Arbeitgeber halten Forderung für abwegig

Der Marburger Bund bezeichnete seine Tarifforderungen als "wirtschaftlich vertretbar". Der Verhandlungsführer des Arbeitgeberverbands VKA, Joachim Finklenburg, wertete die Ziele der Ärzte dagegen als "vollkommen abwegig". Eine Steigerung der Gehälter um sechs Prozent sei für die Krankenhäuser nicht finanzierbar. Die Forderungen des Marburger Bundes summierten sich unter dem Strich auf Kostensteigerungen von mehr als 13 Prozent. Bereits jetzt schrieben allerdings mehr als die Hälfte der Krankenhäuser Verluste.

Im laufenden Jahr hatten die Ärzte 2,9 Prozent mehr Gehalt und eine Einmalzahlung von 440 Euro bekommen. Berufsanfänger kommen in den kommunalen Krankenhäusern derzeit auf ein monatliches Einkommen von rund 3800 Euro. Fachärzte starten mit Bruttoverdiensten von etwa 5000 Euro und Oberärzte mit gut 6350 Euro monatlich. 2013 will der Marburger Bund nach Möglichkeit ohne Streiks zu einem Tarifabschluss kommen. Die Verhandlungen starten am 10. Januar.