Rolling Stones

Neues Album der Rolling Stones Am Anfang war der Jam

Stand: 02.12.2016 06:39 Uhr

Geschlagene elf Jahre mussten die Fans der Rolling Stones auf das neue Album der Band warten. Dabei haben die Aufnahmen nur drei Tage gedauert. Herausgekommen ist ein Album, das sich ganz den Anfängen der Band widmet - dem Blues.

"Wir haben sechs Songs am ersten Tag aufgenommen und fünf am zweiten." Da ist sich Ronnie Wood ganz sicher. Erstmal. "Sechs am ersten Tag und fünf am zweiten… aber wann haben wir den zwölften aufgenommen… ich bin nicht ganz sicher, ob wir nicht sechs und sechs aufgenommen haben."

Egal, wie die Aufteilung nun war, "Just your Fool" ist als erster Titel auf "Blue And Lonesome" gelandet, dem neuen Album der Rolling Stones. Ein Album, das sie zurückführt zu ihren musikalischen Wurzeln, aufgenommen dort, wo sie vor mehr als fünfzig Jahren anfingen: Chiswick, Richmond, im Westen von London. Ganz in der Nähe von hier haben sie sogar mal zusammen gelebt, in einem anderthalb-Zimmer-Appartment, 1961 war das.

Jammen im Studio

Jetzt - oder genauer: vor einem Jahr, im Dezember 2015 - seien sie ins Studio gegangen und hätten angefangen zu jammen, erzählt Mick Jagger, drei oder vier Tage, so genau wisse er das nicht mehr. "Wir haben einfach angefangen und es dann für drei oder vier Tage getan, ich weiß nicht mehr so genau."

Er sei schon vom Studio begeistert gewesen, erinnert sich Keith Richards, vom Sound dort, dem großen Raum, der sonst für klassische Musik genutzt wird, und der Akustik. Der Studiokomplex hat nebenbei übrigens einen nicht unbekannten Besitzer: Mark Knopfler von den Dire Straits.

"Ich dachte nur: bloß dabei bleiben"

Nach den vielen Jams kam dem Frontmann der Band dann eine Idee, berichtet Gitarrist Keith Richards: "Und dann sagte Mick auf einmal: Mann, lass uns was von Howling Wolf machen und von Little Walter - und dann ging es ab." Mick sei gar nicht mehr aufzuhalten gewesen, erzählt Keith Richards weiter. "Und ich dachte nur: bloß dabei bleiben. Denn so was hast Du nicht so oft."

Mick Jagger erinnert sich, dass er abends nach Hause gekommen sei und in seine Sammlung geguckt habe, welche Songs man denn morgen machen könne - "und daraus habe ich eine Liste für die nächsten Tage gemacht", so der Sänger.

Prominenter Gast

Herausgekommen ist mit "Blue and Lonesome" ein Album, das klingt wie ein einziges Clubkonzert, und bei dem Richards echte Größe zeigt. Er überlässt Jagger die Auswahl, er zieht sich ganz zurück auf seine Riffs, aber er gibt den Stücken ihre Struktur und ihre Farbe - und Jagger darf dann vorne glänzen mit Gesang und Mundharmonika. Ein Jagger, bei dem man sich wundert, wie jung seine Stimme immer noch klingt, mit 73 Jahren.

Einen prominenten Gastauftritt hat die Gitarrenlegende Eric Clapton. "Mr Slowhand" spielte damals, vor einem Jahr, selbst gerade eine neue Produktion ein - nebenan im Nachbarstudio. "Blue and Lonesome" ist das erste Studioalbum der Rolling Stones seit elf Jahren. Ein reines Blues-Album - dafür habe man die Band schließlich irgendwann mal an den Start gebracht.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete WDR 5 am 02. Dezember 2016 um 09:38 Uhr.