Jahresrückblick 1962 Flucht aus Ostberlin

Stand: 06.12.2010 17:17 Uhr

Amerikanisch-sowjetische Verhandlungen über Berlin scheitern. Immer wieder flüchten Menschen aus Ost-Berlin in den Westteil der Stadt - ober- und unterirdisch. Der 18-jährige Peter Fechter wird bei der Flucht über die Mauer angeschossen und verblutet.

In Genf wird ein erneuter Versuch zur Lösung des Berlin-Problems unternommen. Gespräche zwischen den USA und der Sowjetunion scheitern. Der Abriss von Häusern nahe der Mauer verstärkt den Eindruck der sowjetischen Unnachgiebigkeit. Die Vereinigten Staaten bekräftigen die Freiheit Westberlins.

Im Januar gelingt es 28 Menschen aus Ost-Berlin, durch einen selbstgebauten Tunnel in den Westteil der Stadt zu fliehen. Vor allem junge Menschen graben unzählige unterirdische Fluchtwege, die die Zonenpolizei meist schnell entdeckt und zerstört.

Im August versucht der 18-jährige Ost-Berliner Peter Fechter zusammen mit einem Kollegen, in der Nähe vom Checkpoint Charlie die Mauer zu überwinden. Während seinem Kollegen die Flucht glückt, wird Fechter von Schüssen der DDR-Grenzsoldaten in Lunge und Bauch getroffen. Weder DDR-Soldaten noch amerikanisches Militär kommen ihm zu Hilfe, so dass er verblutet. Dieser Vorfall löst in West-Berlin viele Demonstrationen aus. Demonstranten können teilweise nur mit Polizeigewalt von einem Vordringen auf die Mauer abgehalten werden.

Die seit Oktober 1961 in der West-Berliner Friedrichstraße stationierten US-amerikanischen Panzer und die in Ost-Berlin Unter den Linden stationierten sowjetischen Panzer werden abgezogen. Im August gibt die Sowjetunion die Auflösung ihrer Kommandatur in Ost-Berlin bekannt.