Jahresrückblick 1973 Zugedrehter Ölhahn lähmt die Welt

Stand: 13.12.2010 15:00 Uhr

Seit Oktober drosseln die arabischen Staaten ihre Erdöllieferungen an den Westen und erhöhen die Preise. Staaten, die Israel im Krieg mit Waffen unterstützen, erhalten gar kein Öl mehr. Die arabische Welt findet damit eine wirksame Waffe, der Wirtschaft der westlichen Welt die Luft zum Atmen abzuschnüren.

Seit Oktober drosseln die arabischen Länder ihre Erdöllieferungen an den Westen und erhöhen die Preise. Staaten, die Israel im Krieg mit Waffen unterstützen, erhalten gar kein Öl mehr. Die arabische Welt findet eine wirksame Waffe, um der Wirtschaft der westlichen Welt die Luft zum Atmen abzuschnüren.

In Kopenhagen treffen sich die Staats- und Regierungschefs Europas mit den Außenministern von vier arabischen Staaten, erzielen aber keine Einigung. In Deutschland werden umfangreiche Maßnahmen zur Verminderung der Energiekrise beschlossen. So gilt, wie in sechs anderen europäischen Ländern, an Sonntagen ein Fahrverbot. Fußgänger und Radfahrer erobern die Asphaltpisten zurück. Doch die Angst vor Rezession und in der Folge steigender Arbeitslosigkeit geht um in Europa.

Kurzfristig bleibt zum Energiesparen keine Alternative, zu groß ist die Abhängigkeit vom arabischen Öl. Heimische Kohle kommt als Ersatz nur bedingt in Betracht. Die als umweltfreundlich geltenden Kernkraftwerke erhöhen durch die Einleitung von Kühlwasser die Temperatur von Flüssen. Auch das spärliche Öl aus der Nordsee oder das nur teuer zu beziehende Öl aus Alaska ist kein geeigneter Ersatz.