EU-Bericht zur Wasserqualität Sauberes Badevergnügen in Deutschland

Stand: 25.05.2016 13:22 Uhr

Das Baden ist in fast allen Gewässern Deutschlands ein sauberes Vergnügen. Nach einem EU-Bericht zur Qualität der Badegewässer erfüllen knapp 98 Prozent der untersuchten Badestellen die EU-Mindeststandards. Es gibt aber auch Gewässer, die man besser meiden sollte.

Das Baden ist in fast allen Flüssen, Seen und an den Küsten in Deutschland ohne Bedenken möglich. Nach einem EU-Bericht zur Qualität der Badegewässer erfüllen 97,9 Prozent von mehr als 2000 untersuchten deutschen Badestellen die EU-Mindeststandards. Die Wasserqualität ist in neun von zehn Fällen sogar "ausgezeichnet". Das geht aus dem jährlichen Badebericht der EU-Umweltagentur EEA hervor.

Der Bericht basiert auf Wasserproben an 21.000 Badestellen vom vergangenen Jahr. Auf dieser Grundlage gibt er Hinweise darauf, an welchen Stellen die Badegewässer auch 2016 wahrscheinlich eine gute Qualität aufweisen.

Wenige Badestellen in Deutschland fielen durch

Nur fünf Stellen in Deutschland fielen durch. Den Stempel "mangelhaft" bekamen drei Badeplätze in Baden-Württemberg: Strandbad Eriskirch, Finsterroter See in Wüstenrot und die Kocherbadebucht in Künzelsau. Im Saarland fiel eine Badestelle an der Nied in Rehlingen-Siersburg durch. In Mecklenburg-Vorpommern war es die Glöwitzer Bucht bei Barth.

Welche Ursachen die schlechte Wasserqualität an den einzelnen Stellen genau hat, listet der EU-Bericht nicht auf. "Am häufigsten sind schwere Regenfälle und überfließende Kanalisation der Grund", sagt der EEA-Experte Peter Kristensen. "Im Landesinneren kann es auch daran liegen, dass es viele Gänse oder andere Vögel in der Nähe der Badestellen gibt." Deren Kot kann das Wasser verunreinigen, genau wie der von Hunden, die mit ihren Herrchen am Strand unterwegs sind.

Insgesamt hat sich die Wasserqualität in Deutschland verbessert. Beim letzten EU-Bericht zur Gewässerqualität waren noch 14 Badestellen als mangelhaft eingestuft worden.

Gute Wasserqualität in ganz Europa

Auch anderswo kann man unbekümmerter schwimmen als früher. "Einige der Badeplätze mit schlechter Wasserqualität sind geschlossen worden", sagt Kristensen von der Europäischen Umweltagentur (EEA). Von den 21.000 Badeplätzen, die in den EU-Ländern sowie der Schweiz und Albanien geprüft wurden, schnitten 2015 nur 385 schlecht ab. An neun von zehn Badestellen war die Wasserqualität ausgezeichnet.

"Europäische Badegewässer haben zu 96 Prozent akzeptable und zu 84 Prozent exzellente Standards", erklärte EU-Kommissar Karmenu Vella. Das sei "das Ergebnis von 40 Jahren Investitionen in Wasser- und Abwasser-Infrastruktur". Vor vier Jahrzehnten wurden noch große Mengen Schmutzwasser unbehandelt oder nur teilgeklärt in europäische Gewässer geleitet.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Inforadio am 25. Mai 2016 um 18:30 Uhr