Passagiere mit Mundschutzmasken auf dem Frankfurter Flughafen - mit einem Flugzeug aus Kapstadt sind Deutsche zurückgeholt worden.

Coronavirus Letzte Maschine der "Luftbrücke" gelandet

Stand: 24.04.2020 11:13 Uhr

Das Auswärtige Amt hat einen Kraftakt vollbracht: 240.000 deutsche Touristen, die wegen der Corona-Maßnahmen festsaßen, wurden aus allen Ecken der Welt nach Hause geflogen. Am Morgen landete die vorerst letzte Maschine in Frankfurt.

Gut fünf Wochen nach Beginn der Rückholaktion der Bundesregierung ist die vorerst letzte Maschine der "Corona-Luftbrücke" in Deutschland gelandet. Das bestätigte ein Sprecher der Bundespolizei am Frankfurter Flughafen. Der vom Auswärtigen Amt gecharterte Flieger kehrte am Morgen aus dem südafrikanischen Kapstadt zurück.

Damit ist der größte Teil der umfangreichsten Rückholaktion in der Geschichte der Bundesrepublik abgeschlossen. Insgesamt waren um die 240.000 Menschen aus verschiedenen Ländern zurückgekehrt. Die deutschen Botschaften weltweit kümmern sich jetzt in einer zweiten Phase um die noch im Ausland verbliebenen Einzelfälle.

Logistischer Kraftakt

Außenminister Heiko Maas hatte die "Luftbrücke" am 17. März zusammen mit Reiseveranstaltern und Fluggesellschaften gestartet, nachdem viele Länder kurzfristig Grenzen geschlossen und Flugverbindungen gekappt hatten.

Das Auswärtige Amt charterte auch selbst Maschinen. Auf 260 Flügen wurden so rund 66.000 Personen aus 65 Ländern zurückgebracht, darunter etwa 6100 Bürger anderer EU-Staaten und 3300 Menschen aus weiteren Ländern. Alleine aus Südafrika gab es 20 Rückholflüge mit 4500 Deutschen und mehr als 1200 anderen EU-Staatsbürgern.

Die Touristen wurden in einem logistischen Kraftakt von ihren Urlaubsorten zum Abflugort gebracht. Südafrika hatte Ende März eine strikte Ausgangssperre im Kampf gegen das Coronavirus verhängt, alle Landgrenzen geschlossen und auch den kommerziellen Flugbetrieb eingestellt. Südafrika zählte deswegen zu den größten Problemfällen bei der Aktion. Aber auch in Neuseeland, Indien, Kamerun und auf den Philippinen war es zwischenzeitlich besonders schwierig. In Peru kam erschwerend hinzu, dass die örtlichen Behörden für eine Gruppe von deutschen Staatsangehörigen aufgrund eines Infektionsverdachts strenge Quarantänemaßnahmen verhängt hatten.

66 Deutsche saßen auf Pazifikinseln fest

Die wohl am weitesten entfernten Orte, von denen Deutsche abgeholt wurden, waren die Inselstaaten Tonga, Vanuatu und die Cook-Inseln. Dort saßen insgesamt 66 Deutsche fest. 34 Bürger aus anderen EU-Ländern wurden mit ausgeflogen. Die Rückkehrer müssen sich an den Flugkosten beteiligen. Das Thema war vom Auswärtigen Amt aber zunächst zurückgestellt worden. Wahrscheinlich werden die Ticketpreise aber etwa einem Flug in der Economy-Klasse entsprechen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete NDR Info am 24. April 2020 um 11:45 Uhr.