Hintergrund Elektronischer Personalausweis

Stand: 02.03.2010 21:37 Uhr

Der neue elektronische Personalausweis bietet gegenüber dem bisherigen eine Fülle neuer Möglichkeiten. Er soll Kontrollen erleichtern, aber auch die Sicherheit im Internet erhöhen. Zudem bietet er die Möglichkeit sich digital auszuweisen, so dass lästige Behördengänge entfallen können.

Ab dem 1. November wird der alte Personalausweis durch einen kleinen Computer im Scheckkartenformat ersetzt. Der neue elektronische Personalausweis wird alle Daten, die bisher auf die alten Ausweise gedruckt sind, in einem Ausweis-Chip speichern. Zusätzlich enthält er eine Biometriefunktion zur Identitätsfeststellung. So wird auf jedem Ausweis ein digitales Foto gespeichert, wie bereits beim aktuellen Reisepass. Zudem können zwei Fingerabdrücke auf freiwilliger Basis in dem Dokument hinterlegt werden. So soll der Ausweis helfen, die Kontrollen an Grenzen und im Inland zu erleichtern.

Elektronischer Identitätsnachweis im Internet

Zudem soll sich der Ausweisinhaber im Internet elektronisch gegenüber Behörden ausweisen können. So kann beispielsweise ein Auto direkt im Internet zugelassen werden. Der Identitätsnachweis kann aber auch gegenüber privatwirtschaftlichen Dienstleistungsanbietern, beispielsweise bei Online-Shopping, Online-Banking oder beim Online-Kauf von Tickets eingesetzt werden. Gleichzeitig erhält der Ausweisinhaber über ein Zertifikat die Bestätigung, dass die von ihm aufgerufene Website auch dazu berechtigt ist, seine Daten abzufragen. Um diese Funktionen zu nutzen, muss der entsprechende Rechner mit einem Lesegerät ausgestattet sein, auf das der Pass aufgelegt wird. Bei einem Einkauf im Internet soll der Bürger dann entscheiden können, welche seiner Daten weitergegeben werden. Darüber hinaus muss er die Übertragung seiner Daten mit einer sechsstelligen PIN explizit bestätigen.

Digitale Unterschrift und Sicherheitsbedenken

Als zusätzliche Funktion soll der Ausweis die Möglichkeit einer digitalen Signatur bieten. Damit soll es möglich sein, eine rechtlich verbindliche Unterschrift - etwa bei einem Autokauf im Internet - leisten zu können.

Mit der Fülle der Möglichkeiten wächst aber auch die Gefahr eines möglichen Missbrauchs. Der im Ausweis verwendete RFID-Chip ließe sich unter Umständen nicht nur auslesen, wenn er direkt an ein Lesegerät gehalten wird. Theoretisch ist dies auch über mehrere Meter Entfernung möglich. Hintergrund ist, dass der Chip über ein Funkfeld aktiviert wird. Dieses gibt im Anschluss einen Befehl verschiedene Daten zu berechnen und verschlüsselt zu übertragen. Der Knackpunkt ist daher, wie aufwendig diese Verschlüsselungstechnologie auf dem Chip ist.