Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) aufgenommen bei der Aufzeichnung einer Fernsehansprache im Bundeskanzleramt.

Merkel zur Corona-Krise "Es ist ernst. Nehmen Sie es auch ernst"

Stand: 18.03.2020 18:30 Uhr

Bundeskanzlerin Merkel hat in einer Fernsehansprache an die Disziplin der Bevölkerung appelliert. Es komme in der Corona-Krise auf jeden Einzelnen an, sagte sie. Den Unternehmen sicherte sie Unterstützung zu.

Kanzlerin Angela Merkel hat die Corona-Krise als größte Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg bezeichnet. "Es ist ernst", sagte Merkel in einer Fernsehansprache laut vorab veröffentlichtem Redemanuskript. "Nehmen Sie es auch ernst."

Sie appellierte an die Bevölkerung, sich an die Regeln und Einschränkungen zu halten. Alles, was Menschen gefährden könnte, müsse reduziert werden, sagte sie. "Wir müssen aus Rücksicht voneinander Abstand halten." Es sei "existenziell", das öffentliche Leben so weit es geht herunterzufahren.

Die Richtschnur allen Handelns sei nun, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, sie über die Monate zu strecken und somit Zeit zu gewinnen. Es werde auch davon abhängen, wie diszipliniert jeder und jede die Regeln befolgt und umsetzt, sagte Merkel. "Es kommt ohne Ausnahme auf jeden Einzelnen und damit auf uns alle an."

"Werden alles einsetzen, was es braucht"

Gleichzeitig versicherte sie großen und kleinen Betrieben, dass die Bundesregierung alles tun werde, um die wirtschaftlichen Auswirkungen abzufedern - und vor allem, um Arbeitsplätze zu bewahren. "Wir können und werden alles einsetzen, was es braucht, um unseren Unternehmern und Arbeitnehmern durch diese schwere Prüfung zu helfen. "

Merkel versuchte auch, den Bürgern die Sorge vor Engpässen in der Lebensmittelversorgung zu nehmen. Alle könnten sich darauf verlassen, dass die Lebensmittelversorgung jederzeit gesichert sei, so Merkel. "Vorratshaltung ist sinnvoll, war es im Übrigen immer schon. Aber mit Maß. Hamstern, als werde es nie wieder etwas geben, ist sinnlos und letztlich vollkommen unsolidarisch."

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichteten am 18. März 2020 die tagesthemen um 22:40 Uhr.