Ein fiktiver Einbrecher hebelt mit einem Brecheisen eine Tür im Keller eines Wohnhauses auf

Bericht über Kriminalstatistik 2013 Die meisten Einbrüche gibt's in Bonn

Stand: 01.06.2014 04:19 Uhr

Laut einem Medienbericht ist die Zahl der Einbrüche in Deutschland erneut gestiegen - auf den höchsten Wert seit 15 Jahren. Alle dreieinhalb Minuten passiere eine solche Straftat, berichtet die "Welt am Sonntag". Die unsicherste Stadt ist demnach Bonn.

Die Zahl der Haus- und Wohnungseinbrüche in Deutschland hat einem Bericht zufolge den höchsten Stand seit 15 Jahren erreicht. Alle dreieinhalb Minuten werde in Deutschland ein Einbruch verübt. Die "Welt am Sonntag" schreibt unter Berufung auf die noch unveröffentlichte Kriminalstatistik 2013, dass es einen Anstieg um 3,7 Prozent auf 149.500 Fälle gegeben habe. 2012 hatte die Polizei insgesamt 144.000 Einbrüche registriert. In den vergangenen fünf Jahren stieg die Gesamtzahl um 33 Prozent.

Experten warnen trotz des Anstiegs vor Panikmache. Die Zahlen seien in früheren Jahren teils deutlich höher gewesen: Im Jahr 1993 gab es laut Kriminalstatistik 227.090 Fälle von Wohnungseinbruchdiebstahl in Deutschland.

Bandenkriminalität als Ursache des Anstiegs?

Der Kriminologe Thomas Feltes von der Ruhr-Universität Bochum vermutet, dass auch Unterschiede bei der Datenerfassung zu den veränderten Zahlen beitragen. Die Ermittler wiederum führen die seit einigen Jahren wieder steigenden Zahlen auch auf gut organisierte Einbrecherbanden zurück. "Zunehmend werden überregional und arbeitsteilig vorgehende mobile Intensivtäter und Banden als Tatverdächtige ermittelt", berichtet etwa das nordrhein-westfälische Landeskriminalamt. Am Mittwoch will Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) die Kriminalstatistik 2013 offiziell vorstellen.

Laut des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft sind die Kosten für Einbruchsschäden 2013 mit rund 480 Millionen Euro auf ein Rekordniveau angestiegen. Durchschnittlich seien das 3300 Euro pro Einbruch. Der Vorsitzender der GDV-Hauptgeschäftsführung, Jörg von Fürstenwerth, führt die hohe Schadenssumme darauf zurück, dass sich "in immer mehr Haushalten teure elektronische Geräte wie Digitalkameras, Laptops, Mobiltelefone und Tablet-Computer befinden".

Bonn an der Spitze

In der Städterangliste liegt Bonn laut "Welt am Sonntag" auf dem ersten Platz mit 563,8 Einbrüchen pro 100.000 Einwohner. Es folgen Aachen und Köln. Die sicherste Stadt Deutschlands ist demnach Augsburg mit lediglich 53,9 Einbrüchen je 100.000 Einwohner. Im Vergleich der Länder gibt es ein Nord-Süd-Gefälle: In Bayern (51) und Thüringen (54,5) sind die Bürger der Statistik nach am sichersten. Besonders schlecht schneiden die Stadtstaaten Bremen/Bremerhaven (525,2), Hamburg (399,2) und Berlin (342,7) ab.

Während die Aufklärungsquote bei der Gesamtkriminalität laut Bericht 54,5 Prozent beträgt, liegt sie beim Wohnungseinbruchdiebstahl nur bei 15,5 Prozent - was dem schlechtesten Wert seit Mitte der 1990er Jahre entspricht.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 01. Juni 2014 um 09:55 Uhr.