DeutschlandTrend

ARD-DeutschlandTrend Keine neue Angst vor Flugreisen

Stand: 02.04.2015 23:41 Uhr

Die Einstellung der Deutschen zu Fliegen ist trotz der Katastrophe von Flug 4U9525 fast unverändert: Eine Mehrheit der für den ARD-DeutschlandTrend Befragten will nicht weniger fliegen. Die Meisten finden außerdem die "Zwei-Personen-Regel" gut.

Von Ellen Ehni, WDR

Der Absturz der Germanwings-Maschine hat die Menschen zwar zutiefst schockiert. Ihre Einstellung zum Fliegen hat sich dadurch aber nicht entscheidend verändert. Das hat eine Umfrage von Infratest Dimap für den ARD-DeutschlandTrend ergeben. Nur 17 Prozent der Flugreisenden machen sich jetzt mehr Sorgen um ihre Sicherheit; 81 Prozent hingegen machen sich keine größeren Sorgen.

Dementsprechend wollen 89 Prozent der Flugreisenden dieses Verkehrsmittel nutzen wie bisher. Nur neun Prozent beabsichtigen, in nächster Zeit nicht mit dem Flugzeug zu fliegen. Ein Prozent der Flugreisenden will ganz darauf verzichten.

Eine Reihe von Fluggesellschaften führte nach der Katastrophe die sogenannte Zwei-Personen-Regel ein, nach der sich neben dem Piloten immer eine weitere Person im Cockpit aufhalten muss. 83 Prozent der Deutschen halten dies für eine sinnvolle Maßnahme, nur 15 Prozent halten diese Regel für nicht sinnvoll.

Papst Franziskus hat großen Rückhalt in Deutschland

Er verzichtet auf die Symbole päpstlicher Macht, er kritisiert die Strukturen der Kirche und fordert, diese solle sich stärker den Armen zuwenden: Papst Franziskus. Mit seiner unkonventionellen Art ist er bei den Deutschen sehr beliebt: 75 Prozent der Befragten sind mit der Amtsführung des Papstes zufrieden oder sehr zufrieden. Nur zehn Prozent sind mit ihm weniger oder gar nicht zufrieden. Die Katholiken sehen Papst Franziskus sogar noch positiver: 88 Prozent sind mit seiner Amtsführung zufrieden, nur sechs Prozent sind damit unzufrieden.

Der Papst aus Argentinien hat somit mehr Rückhalt in der Bevölkerung als sein Vorgänger Benedikt XVI.: Mit dem Wirken des deutschen Papstes waren im Februar 2013 nur 52 Prozent der Deutschen zufrieden.

Ob Papst Franziskus es auch schaffen wird, die Kirche als Institution zu reformieren? Da sind die Deutschen zurückhaltender: nur 28 Prozent meinen, dass er die katholische Kirche sehr stark oder stark verändern wird. Eine Mehrheit von 55 Prozent meint, dass er die katholische Kirche nur ein wenig verändern wird. Elf Prozent gehen sogar davon aus, dass er gar nichts verändern wird.

Weiterhin große Zufriedenheit mit der Bundesregierung

56 Prozent der Deutschen sind mit der Arbeit der Bundesregierung zufrieden oder sehr zufrieden - das sind zwar zwei Punkte weniger als im Vormonat, aber immer noch gute Werte. 42 Prozent der Befragten sind mit der Arbeit der Bundesregierung weniger beziehungsweise gar nicht zufrieden .

Dass die Deutschen so zufrieden sind, ist vor allem CDU und SPD zuzurechnen: Wenn man nach der Zufriedenheit mit der Arbeit der einzelnen Regierungsparteien fragt, sind 56 Prozent mit der Arbeit der CDU in der Bundesregierung zufrieden, 52 Prozent mit der Arbeit der SPD. Nur 28 Prozent hingegen sind mit der Arbeit der CSU zufrieden.

Stillstand bei der Sonntagsfrage

Bei der Sonntagsfrage kommen alle Parteien auf dasselbe Ergebnis wie im Vormonat: Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, würde die Union 41 Prozent erreichen, die SPD 25 Prozent, die Grünen zehn Prozent, die Linke neun Prozent, die Alternative für Deutschland sechs und die FDP vier Prozent.

Untersuchungsanlage

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung ab 18 Jahren
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/ Dual Frame
(Relation Festnetz-/Mobilfunknummern 70:30)
Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)***

Fallzahl: 1001 Befragte
Erhebungszeitraum: 30. bis 31. März 2015
Sonntagsfrage: 1.501 Befragte
Erhebungszeitraum: 30. März bis 01. April 2015

Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
*bei einem Anteilswert von 5 Prozent **bei einem Anteilswert von 50 Prozent
*bei einem Anteilswert von 5 Prozent **bei einem Anteilswert von 50 Prozent
*** Die Ergebnisse sind auf ganze Prozentwerte gerundet, um falsche Erwartungen an die Präzision zu vermeiden. Denn für alle repräsentativen Befragungen müssen Schwankungsbreiten berücksichtigt werden. Diese betragen im Falle eine Erhebung mit 1000 Befragten bei großen Parteien rund 3 Prozentpunkte, bei kleineren Parteien etwa 1 Punkt. Hinzu kommt, dass der Rundungsfehler für kleine Parteien erheblich ist. Aus diesen Gründen wird deshalb in der Regel keine Partei unter 3 Prozent in der Sonntagsfrage ausgewiesen.
In der publizierten "Sonntagsfrage" werden  hingegen alle Parteien aufgeführt, die aktuell im Parlament vertreten sind, die in einer Umfrage auf einen Anteilswert von mindestens 3 Prozent kommen oder solche Parteien oder Gruppierungen, die auch bei niedrigen Anteilswerten eine Chance auf ein Mandat besitzen (so etwa der SSW in Schleswig-Holstein, für den die 5-Prozent-Hürde nicht gilt).