Fragen und Antworten Blitz-Marathon soll Raser stoppen

Stand: 16.04.2015 01:04 Uhr

Seit 6.00 Uhr früh geht die Polizei europaweit - in 22 Staaten - gegen Raser vor: Allein in Deutschland wird an 7000 Standorten gemessen, 13.000 Beamte sind im Einsatz. Wo genau kontrolliert wird und welche Effekte die Aktion hat, erfahren Sie hier.

Wo und ab wann wird kontrolliert?

Allein in Deutschland kontrollieren 13.000 Polizisten an 7000 Stellen, ob Autofahrer die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschreiten. Los geht's um 6.00 Uhr. Der Blitz-Marathon endet diesmal deutschlandweit bereits um 24.00 Uhr. Die Kontrollaktion wurde von 24 auf 18 Stunden verkürzt. Grund ist die zentrale Trauerfeier für die Opfer des Germanwings-Absturzes am Freitag im Kölner Dom.

Einzig Schleswig-Holstein nimmt an dem Marathon nicht teil, weil das G7-Treffen zu viele Kräfte gebunden hat. In Bayern dauert die Aktion ein paar Tage länger. Insgesamt findet der Blitz-Marathon in 22 europäischen Ländern statt.

Was ist das Ziel des Blitz-Marathons?

Die Innenminister der Bundesländer wollen nach Angaben ihres Vorsitzenden Roger Lewentz Härte gegen Raser zeigen. Überhöhte Geschwindigkeit sei nach wie vor die Unfallursache Nummer eins in Deutschland, warnte der rheinland-pfälzische Ressortchef. Im Jahr 2014 starben 3350 Menschen bei Unfällen auf Deutschlands Straßen.

Die Innenminister erhoffen sich von der Aktion ein Umdenken. Daher werden die Messstellen vorher im Internet veröffentlicht. Die Rheinland-Pfälzer konnten sogar selbst Ideen für Kontrollstellen einreichen - mehr als 2500 Vorschläge gingen bei der Polizei ein. Allgemeine Schwerpunkte gibt es diesmal nicht. Die hessische Polizei legt aber beispielsweise den Schwerpunkt auf Motorradfahrer.

Wie viele Temposünder wurden bei den vorigen Kontrollen erwischt?

2013 ertappte die Polizei 83.000 Raser, im vergangenen Jahr gingen ihr 93.000 Temposünder ins Netz.

Welchen Effekt hat die Aktion?

Über die Wirkung des Blitz-Marathons gehen die Meinungen auseinander: "Kontrollen, die jedes halbe Jahr stattfinden, bringen wenig. Um die Sicherheit im Verkehr langfristig zu erhöhen, muss mehr getan werden", sagte eine Sprecherin des Verkehrsclubs Deutschland (VCD).

Der ADAC hingegen gewinnt der Großkontrolle etwas Positives ab: "Es wird transparent und ausreichend angekündigt, wo Messstationen aufgestellt werden. Ein Blitz-Marathon ist eine Möglichkeit, das wichtige Thema der Raserei mal wieder aufs Tablett zu bringen", sagte ADAC-Sprecher Andreas Hölzel.

Quelle: dpa