Hintergrund

Republikaner-Vorwahlen in den USA Romney gilt mittlerweile als Favorit

Stand: 11.01.2012 10:54 Uhr

Sieben Republikaner sind zunächst angetreten, um Amtsinhaber Obama bei der US-Präsidentschaftswahl herauszufordern. Doch bereits nach zwei Vorwahlen in Iowa und New Hampshire scheint Mitt Romney die Favoritenrolle zuzufallen.

Von Sabrina Fritz, SWR-Hörfunkstudio Washington

Mitt Romney: Romney, die Rechenmaschine - der Mann versteht etwas von Zahlen. Er hat ein Privatvermögen von fast 200 Millionen Dollar. Unter anderem, weil er mal eine Investmentgesellschaft, Bain Capital, gegründet hat. Manche würden ihn vielleicht als Heuschrecke bezeichnen. Er hat die Olympischen Winterspiele in Salt Lake City saniert und den Bundesstaat Massachusetts. Er sagt von sich, dass er auch die amerikanische Wirtschaft sanieren könnte. Dafür müsste man sieben Dinge tun, sagt er: Unter anderem niedrige Steuern für Unternehmen, weniger Bürokratie, weniger Vorschriften. Sein Problem. Er ist nicht konservativ genug. Beim Thema Einwanderung, Krankenversicherung und Abtreibung hatte er früher als er Gouverneur von Massachusetts sehr liberale Ansichten. Was für ihn spricht: ein tadelloses Familienleben, fünf Kinder und ein perfektes Wahlkampfteam. Er ist der Favorit und liegt seit Wochen bei den Umfragen vorne.

Ron Paul: Er ist der älteste der Kandidaten. 76 Jahre hat der zähe, kleine Abgeordnete aus Texas inzwischen auf dem Buckel, doch sein Alter ist im Wahlkampf kein Thema - eher seine sehr extremen Ansichten. Er will die USA gesundschrumpfen. Kompletter Rückzug aller Auslandseinsätze, Bedrohung durch den Iran? "Wir haben 12.000 Diplomaten, warum nutzen wir die nicht statt Bomben?", sagt er. Umweltbehörde, Zentralbank - alles schließen, so der der alte Haudegen. Damit ließen sich dann eine Billion Dollar einsparen und das Schuldenproblem sei gelöst. Außerdem soll er früher gegen Schwule, Juden und den Schwarzenführer Martin Luther King gehetzt haben. Trotz allem - derzeit liegt er auf Platz 2.

Rick Santorum ist der jüngste Kandidat und war beim Auftakt in Iowa eine echte Überraschung. Monatelang hatte den 53-Jährigen niemand ernst genommen. Doch er konnte mit seinen erzkonservativen Ansichten punkten. Er ist gegen die Schwulenehe und jede Form von Abtreibung. Bevor der Iran die Atombombe habe, müsse man die Atomanlagen bombardieren, sagte er in einem aktuellen Interview. "Unter meinen Augen werden die Iraner keine Atombombe bekommen". Rick Santorum war Senator in Washington. Er hat sieben Kinder.

Andere Männer und die eine Frau, die in den letzten Monaten immer wieder im Rampenlicht standen, haben so gut wie keine Chance mehr. "Wie gewonnen, so zerronnen", möchte man über Newt Gingrich sagen. Der bullige Mann mit dem weißen Haar war schon mal der Favorit, ist jetzt aber wieder weit zurückgefallen. Von Rick Perry, dem Gouverneur aus Texas, spricht niemand mehr. Und Michele Bachmann, die einzige Frau im Rennen, hat sich inzwischen aus dem Wahlkampf zurückgezogen.