Vorwürfe gegen Trump "Trump soll regelrecht geprahlt haben"
Stand: 16.05.2017 07:05 Uhr
Nach der Einschätzung von ARD-Korrespondentin Sandra Ratzow spricht einiges dafür, dass die Vorwürfe gegen US-Präsident Trump stimmen könnten. Noch halten sich die meisten Republikaner mit Kritik zurück, doch insgesamt könne der Vorfall Trump schaden.
Trump soll einem Bericht der "Washington Post" zufolge streng geheime Informationen an den russischen Außenminister Sergej Lawrow bei dessen Besuch im Weißen Haus weitergegeben haben. Es handele sich um Erkenntnisse über die IS-Miliz, die die USA von einem befreundeten ausländischen Geheimdienst erhalten hätten.
Sandra Ratzow, ARD Washington, mit Einschätzungen
ARD Morgenmagazin, 16.05.2017
Trumps nationaler Sicherheitsberater habe zwar zwei Stunden nach der Meldung der "Washington Post" die Vorwürfe dementiert, doch inzwischen berichteteten mehrere andere US-Medien mit ähnlichen Quellen, beobachtet ARD-Korrespondentin Sandra Ratzow. Trump habe den Medien zufolge vor Lawrow mit seinem Geheimdienstwissen regelrecht geprahlt.
Rein rechtlich sei Trump auf der sicheren Seite, da der Oberbefehlshaber in den USA entscheiden könne, was als geheim eingestuft werden muss. Ob das politisch klug sei, sei aber eine andere Frage - zumal die Informationen im konkreten Fall den Berichten zufolge von einem befreundeten ausländischen Geheimdienst stammten, der um Geheimhaltung gebeten habe. "Trump hat seinen Geheimdiensten damit einen Bärendienst erwiesen", so Ratzow.
Trumps Parteikollegen halten sich laut Ratzow mit Kritik zufolge bislang zurück. Die Mehrheit scheine noch hinter Trump zu stehen, auch wenn sich einzelne Republikaner kritisch geäußert hätten.
Weitere Meldungen aus dem Archiv vom 16.05.2017 und vom 15.05.2017
- Alle Meldungen vom 16.05.2017 zeigen
- Alle Meldungen vom 15.05.2017 zeigen