
Kampf um Rebellenhochburg Syrische Armee kontrolliert Ost-Ghouta
Stand: 18.04.2018 18:56 Uhr
Syrische Regierungstruppen haben russischen Angaben zufolge die Kontrolle über die Stadt Duma übernommen. Die Nationalflagge wehe über der Stadt. Die Armee hat damit die gesamte Region Ost-Ghouta eingenommen.
Syrische Regierungstruppen haben die Rebellenhochburg Ost-Ghouta bei Damaskus nach russischen Angaben vollständig unter ihre Kontrolle gebracht. Die Fahne der syrischen Regierung sei auf einem Gebäude der Stadt Duma gehisst worden, erklärte der russische General Juri Jewtuschenko nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen. Dies bedeute, dass die syrische Regierung "die Kontrolle über diese Stadt und folglich über ganz Ost-Ghouta hat".
Duma bei Damaskus offenbar unter Kontrolle von syrischen Regierungstruppen
tagesschau 12:00 Uhr, 12.04.2018, Stefan Mair, ARD Kairo
Aktivisten widersprechen russischen Angaben
Er sprach von einem "symbolischen Ereignis" für das Bürgerkriegsland Syrien. Zudem habe die russische Militärpolizei in Duma die Arbeit aufgenommen, um für Sicherheit zu sorgen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Das russische Fernsehen zeigte Bilder der syrischen Flagge über einem nicht näher benannten Gebäude. Zudem waren jubelnde Menschen zwischen zerstörten Gebäuden zu sehen.
Aktivisten widersprachen den russischen Angaben. Syriens Regierungstruppen hätten noch nicht die Kontrolle über die Stadt übernommen. Es seien noch keine syrischen Soldaten in Duma eingerückt, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
400.000 Menschen lebten in Ost-Ghouta
In den vergangenen Wochen hatten immer mehr Menschen die zuletzt von Rebellen gehaltene Stadt verlassen. Die Evakuierung Dumas war unter Beteiligung Russlands ausgehandelt worden. Duma liegt in der Region Ost-Ghouta und ist nur wenige Kilometer von der Hauptstadt Damaskus entfernt. Etwa 400.000 Menschen lebten in Ost-Ghouta.
Die USA machen die syrische Regierung für einen Einsatz von Giftgas in Duma verantwortlich. US-Präsident Donald Trump hatte deswegen mit einem Raketeneinsatz in Syrien gedroht. Syriens Schutzmacht Russland weist die Vorwürfe gegen Damaskus zurück.
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