Verteilung von Flüchtlingen Schweiz würde bei EU-Quote mitmachen

Stand: 18.09.2015 16:24 Uhr

Während innerhalb der EU bisher keine Einigung über eine Flüchtlingsquote erreicht werden konnte, lässt die Schweiz mit einem ungewöhnlichen Vorschlag aufhorchen: Obwohl nicht Mitglied im Staatenbund, will sie Flüchtlinge aufnehmen - wenn die EU sich einigt.

Die Schweiz unterstützt eine solidarische Verteilung von Flüchtlingen und würde auch als Nichtmitglied der Europäischen Union einen EU-Verteilschlüssel akzeptieren. Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga sagte: "Ein Verteilschlüssel ist auch in unserem Interesse."

Dieser sei nötig, um einen plötzlichen starken Anstieg von Asylgesuchen zu verhindern, sagte sie. Ihr Angebot begründet sie damit, dass es um eine ethische Frage gehe.

Konkret geht es um den Vorschlag der EU vom Juli, 40.000 Flüchtlinge von Griechenland und Italien auf andere Länder zu verteilen. Sollte es zu einer Einigung innerhalb der EU kommen, würde die Schweiz davon 1500 Migranten aufnehmen.

Wenige Flüchtlinge wollen in die Schweiz

Bisher ist die Schweiz nicht von den großen Flüchtlingsbewegungen der letzten Monate betroffen. Seit Anfang des Jahres haben in der Schweiz rund 20.000 Menschen einen Asylantrag gestellt. Das sind deutlich weniger als in anderen Staaten.

Gemessen an der Bevölkerungszahl nimmt die Schweiz jedoch verhältnismäßig viele Flüchtlinge auf.