Ein Brexit-Gegner läuft in London auf einer Demonstration mit. Er trägt eine blaue Maske mit den Sternen der EU.

Online-Petition Drei Millionen Unterzeichner gegen den Brexit

Stand: 23.03.2019 10:47 Uhr

Die Brexit-Gegner haben über eine Petition mehr als drei Millionen Unterzeichner gegen den EU-Austritt Großbritanniens gesammelt. Das Parlament wird sich damit beschäftigen müssen - dafür hätten schon 100.000 Unterstützer gereicht.

Viele Briten scheinen inzwischen das Gezerre um den EU-Austritt satt zu haben. Bis zum Mittag unterzeichneten mehr als drei Millionen Menschen eine ans Unterhaus gerichtete Online-Petition, in der gefordert wird, den Brexit einfach abzusagen und in der Europäischen Union zu bleiben.

Zeitweise war die Webseite offenbar wegen des Ansturms nicht zu erreichen.

Der "Wille des Volkes"

"Die Regierung behauptet immer wieder, der Austritt aus der EU wäre der 'Wille des Volkes'", heißt es in dem Petitionstext. Dem müsse ein Ende bereitet werden, indem die Stärke der öffentlichen Unterstützung für einen Verbleib deutlich gemacht werde.

Das Parlament muss den Inhalt jeder Petition mit mehr als 100.000 Unterzeichnern für eine Debatte berücksichtigen.

Theresa Mays Ansprache im Unterhaus

Premierministerin Theresa May im britischen Unterhaus. Großbritannien kann die Erklärung zum EU-Austritt theoretisch einseitig zurückziehen.

Exit vom Brexit wenig wahrscheinlich

Großbritannien kann die Erklärung zum EU-Austritt theoretisch einseitig zurückziehen. Den Weg hat der Europäische Gerichtshof in einem Urteil im Dezember bestätigt. Das Land bliebe dann wie bisher Mitglied der EU. Ein weiterer Austrittsantrag wäre damit nicht ausgeschlossen. Trotzdem gilt es als äußerst unwahrscheinlich, dass es dazu kommt.

Beim Referendum über den EU-Austritt im Jahr 2016 stimmten 17,4 Millionen Briten für den Brexit. Insgesamt gaben 33,6 Millionen Menschen ihre Stimme ab. Kaum ein britischer Politiker will sich über das damalige Mehrheitsvotum hinwegsetzen, ohne nicht zumindest eine zweite Volksabstimmung abzuhalten.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichteten Deutschlandfunk am 21. März 2019 um 18:00 Uhr und NDR Info am 22. März 2019 um 08:45 Uhr jeweils in den Nachrichten.