Autos an der Grenze zwischen Österreich und Slowenien in Spielfeld

Corona-Krise Österreich erlässt neue Reisewarnungen

Stand: 08.07.2020 13:47 Uhr

Weil die Corona-Zahlen in einigen europäischen Ländern steigen, hat Österreich neue Reisewarnungen ausgesprochen. Auch in Österreich selbst werden die Behörden vorsichtiger - und verhängen zum Teil eine Maskenpflicht.

Österreich hat wegen steigender Corona-Zahlen nun auch für Bulgarien, Rumänien und Moldau eine Reisewarnung ausgesprochen. Die Maßnahme gelte ab sofort, sagte Außenminister Alexander Schallenberg. Die Grenzkontrollen zu Ungarn und Slowenien würden deutlich verstärkt, erklärte Kanzler Sebastian Kurz.

"Wir erleben immer mehr Einschleppungen aus dem Ausland", sagte der Regierungschef. Deshalb sein Appell: "Bitte reisen Sie nicht in diese Länder." Bei den Grenzkontrollen kämen 1800 Polizisten zum Einsatz. Reisebusse würden ausnahmslos kontrolliert. Wer von dort zurückkehre, müsse in eine 14-tägige Quarantäne oder einen negativen Corona-Test vorweisen, so Kurz.

Grenzbeamter an der Grenze zwischen Österreich und Slowenien in Spielfeld

Österreich verschärft die Grenzkontrollen, wie hier in Spielfeld, zu Ungarn und Slowenien.

Warnungen auch für Balkanstaaten

Österreich reagiert mit diesem Schritt auf die im nahen Ausland steigenden Infektionszahlen. Vor einer Woche hatte Wien bereits eine Reisewarnung für die sechs Staaten des Westbalkans ausgesprochen. Es habe sich herausgestellt, dass in jüngster Zeit mindestens 170 Fälle von Corona-Infektionen in Österreich auf Heimkehrer aus diesen Regionen zurückzuführen seien, hieß es.

Kurz warnte eindringlich davor, die Quarantäne nicht einzuhalten. Dies sei kein Kavaliersdelikt, sondern ein ernsthafter Verstoß, der mit einer Strafe von bis zu 1450 Euro geahndet werde. Wer positiv getestet ist und die Quarantäne bricht, begehe ein Strafrechtsdelikt und müsse mit deutlich schärferen Strafen rechnen, warnte der Kanzler.

Sebastian Kurz

Kanzler Kurz warnte Rückkehrer davor, die Quarantäne einzuhalten.

Lage in Österreich unter Kontrolle

Insgesamt sei die Situation in Österreich aber weiter unter Kontrolle. Mit Oberösterreich und Wien seien nur zwei von neun Bundesländern von steigenden Infektionszahlen betroffen, so Gesundheitsminister Rudolf Anschober.

In Oberösterreich wurde die Maskenpflicht wieder eingeführt. Ab Donnerstag müssen die Bürger wieder einen Mund-Nasen-Schutz unter anderem beim Betreten von Läden und in Lokalen auf dem Weg zum Tisch tragen.

Kärnten verhängt Maskenpflicht am Abend

Das Bundesland Kärnten, das aktuell nur 14 Corona-Fällen verzeichnet, verhängte aus Sorge vor dem Touristenandrang eine abendliche Maskenpflicht in Tourismus-Hotspots. An stark besuchten Orten wie Velden oder dem Wörthersee soll ab Freitag im öffentlichen Raum jede Nacht von 21 Uhr bis 2 Uhr ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.

Die Behörden zählen in ganz Österreich aktuell rund 1100 aktiv Erkrankte im ganzen Land. 90 Patienten liegen in Krankenhäusern, zehn davon auf der Intensivstation.