Flucht nach Europa Mit Kriegsschiffen gegen Flüchtlinge

Stand: 06.08.2013 14:37 Uhr

Mit Kriegsschiffen verhindert Malta, dass ein Frachter mit Flüchtlingen, darunter Schwangere und ein Kleinkind, in Valetta einlaufen kann. Die EU forderte Malta auf, die Menschen aufzunehmen. Die Flüchtlinge waren zuvor von Italien abgewiesen worden.

Die Europäische Kommission hat Malta aufgefordert, mehr als 100 schiffbrüchige Flüchtlinge aus Nordafrika ins Land zu lassen. Die Sicherheit der Menschen auf dem Tanker vor der Küste, darunter vier Schwangere und ein Baby, habe oberste Priorität, erklärte die EU-Behörde in Brüssel. Die Migranten zurückzuschicken stünde "im Widerspruch zu internationalem Recht".

Von Italien abgewiesen

Malta verhindert bisher mit Kriegsschiffen, dass der liberianische Frachter die im Mittelmeer geretteten Menschen im Hafen Valletta absetzen kann. Die Regierung argumentiert, die Flüchtlinge seien sicher an Bord des Frachters und in internationalen Gewässern. Das Schiff sei von italienischer Seite abgewiesen worden und habe dann Kurs auf Malta genommen, berichteten maltesische Medien.

Sowohl Malta als auch Italien forderten das Schiff zur Rückkehr nach Libyen auf, wo es die Flüchtlinge auf einem Boot fast 50 Meilen vor der libyschen Hafenstadt Choms aufgelesen hatte.

Maltas neue Regierung unter Premierminister Joseph Muscat verfolgt einen harten Abschiebekurs. Der Europäische Gerichtshof hatte erst Anfang Juli die Abschiebung von über 60 Somaliern nach Libyen als unrechtmäßig verurteilt. Allein im Juli sind in Malta 1.000 Flüchtlinge angekommen.