
Vorwürfe gegen US-Firma Facebook angezapft, Daten ausgewertet
Stand: 18.03.2018 00:59 Uhr
Schwere Vorwürfe gegen eine US-Firma: Sie soll Daten von mehr als 50 Millionen Facebook-Nutzern ohne deren Wissen ausgewertet und so dem Trump-Team personalisierte Wahlwerbung ermöglicht haben.
Eine Datenanalysefirma soll Zeitungsberichten zufolge die Facebook-Profile von mehr als 50 Millionen Nutzern ohne deren Genehmigung angezapft und mit den Informationen den Wahlkampf von Donald Trump unterstützt haben.
Die "New York Times" und der Londoner "Observer" berichten, das Unternehmen Cambridge Analytica habe im Jahr 2014 Daten von Facebook-Mitgliedern ohne deren Zustimmung genutzt, um ein Programm zu erstellen, mit dem Wahlentscheidungen vorhergesagt und beeinflusst werden können. Durch das Programm erstellte Nutzerprofile hätten es erlaubt, den Usern personalisierte Wahlwerbung zukommen zu lassen.
Verbindungen zu Steve Bannon
Eines der größten Datenlecks in der Geschichte von Facebook habe es Cambridge Analytica ermöglicht, Techniken zu entwickeln, mit denen das Unternehmen später das Wahlkampfteam Trumps unterstützen konnte. Cambridge Analytica hatte zudem Verbindungen zu Trumps rechtsgerichtetem Wahlkampfstrategen Steve Bannon.
Facebook erklärte, es habe seine Beziehungen zu Cambridge Analytica ausgesetzt. Grund seien die Vorwürfe, dass das Unternehmen die unrechtmäßig erhaltenen Daten aufbewahrt und nicht - wie behauptet - gelöscht habe.
Cambridge Analytica stellt nach eigenen Angaben psychologische Profile auf Grundlage persönlicher Details von Millionen Amerikanern her, die einzelne Wähler kategorisieren können. Das Unternehmen ist wiederholt im Zusammenhang mit den Ermittlungen zu einer möglichen russischen Einmischung in den US-Wahlkampf 2016 genannt worden.
Staatsanwaltschaft ermittelt
Als Konsequenz aus dem Vorfall leitete die Staatsanwaltschaft des US-Bundesstaats Massachusetts Ermittlungen gegen die Datenanalysefirma ein. "Die Bewohner von Massachusetts erwarten umgehend Antworten von Facebook und Cambridge Analytica. Wir beginnen mit Ermittlungen", teilte die Generalstaatsanwältin Maura Healey via Twitter mit.
Aus dem Archiv
Weitere Meldungen aus dem Archiv vom 18.03.2018 und vom 17.03.2018
- Alle Meldungen vom 18.03.2018 zeigen
- Alle Meldungen vom 17.03.2018 zeigen