Kommentierte Linkliste zum 11. September Dokumente, Gedenken und Trauer im Web

Stand: 11.09.2011 12:18 Uhr

9/11 hat auch im Netz Spuren hinterlassen. Auf vielen Seiten werden die Ereignisse und die direkten Folgen der Anschläge minutiös dargestellt und analysiert. Das Erinnern an die Opfer des 11. September 2001 nimmt ebenfalls einen wichtigen Platz im Web ein. tagesschau.de stellt zentrale Links vor.

Von Christian Radler, tagesschau.de

Am 02. Juli 2004 wurde der Bericht der 9/11-Untersuchungskommission veröffentlicht. Darin wird etwa im Detail beleuchtet, wann welches Flugzeug in die Hände der Entführer fiel, welches die genauen Flugrouten waren, oder welche Verbindungen es von den Hijackern zur Al Kaida Osama bin Ladens gab. Für den 585 Seiten langen Bericht wurden 1200 Zeugen in zehn Staaten gehört und mehr als eine halbe Million Dokumentenseiten ausgewertet.

Interaktive Zeitleiste des New Yorker Denkmals

Auch auf Grundlage dieses offiziellen Berichts entstand die Interaktive Zeitleiste des 9/11-Denkmals am New Yorker Ground Zero. Die sehr klar strukturierte Seite besteht aus einem Zeitstrahl, der die zentralen Ereignisse des 11. September 2001 chronologisch aufführt, angefangen bei der Uhrzeit, zu der die Attentäter in Boston die Sicherheitskontrollen des Flughafens passierten.

Das Denkmal am Ground Zero selber wird ab dem 12. September 2011 für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Auf der Website kann man jetzt bereits den Besuch planen, unter anderem mithilfe einer Bildergalerie. Für das Memorial waren mehr als 5200 Entwürfe und Vorschläge eingereicht worden.

Trümmer von Ground Zero

Zum Memorial gehört auch ein Museum, darin ausgestellt werden bald die riesigen Trümmerteile des World Trade Centers, die bislang zusammen mit zerschmetterten Löschzügen und U-Bahnwaggons in einem 8000 Quadratmeter großen Hangar am Flughafen John F. Kennedy in New York aufbewahrt wurden. Die "New York Times" besuchte - bereits vor einem Jahr - den Hangar und stellte interaktive Panoramafotos ins Netz.

Denkmale für Opfer im Pentagon und Flug United 93

Für die Opfer des Anschlags auf das Pentagon ist in Washington ein eigenes Denkmal errichtet worden. Es wird von der "Washington Post" in dieser interaktiven Animation vorgestellt.

Auch für die Passagiere des entführten Flugs United 93, der am 11. September auf ein Feld in Pennsylvania gestürzt war, ist ein Denkmal errichtet worden. (Webcam) Es wird am Wochenende des zehnten Jahrestags eingeweiht.

Porträts von Opfern der Anschläge

Knapp 3000 Menschen starben bei den Anschlägen. Mehr als 2500 davon widmet die "New York Times" in ihren Porträts des Kummers kurze Text- oder Video-Porträts. Oft kommen Angehörige und Freunde der Toten zu Wort, die an die Verstorbenen erinnern. Ein ähnliches Projekt verfolgt die "Washington Post", allerdings in bescheidenerem Umfang. Sie beginnt bei einigen Opfern im Pentagon, schaut dann nach New York und schließlich nach Pennsylvania.

Leben nach 9/11

Die Deutsche Welle bietet in ihrem Online-Angebot zum Jahrestag vier ganz unterschiedliche Perspektiven an, indem sie nebeneinander einen Amerikaner, einen Afghanen, einen Iraker und einen Deutschen porträtiert.

Die BBC stellt in ihrem Special zum Jahrestag sieben Menschen in den Mittelpunkt, deren Leben in besonderer Weise mit den Anschlägen verbunden ist; etwa den Feuerwehrmann Jim Riches, der sich für die Rechte seiner Kollegen einsetzt, die 9/11 zwar überlebten, aber in der Folge schwer erkrankten.

Die Mutter aller Nachrichtensender, CNN, ging einen ungewohnten Weg zum zehnten Jahrestag der Anschläge: Der Sender beauftragte bildende Künstler, zu den Folgen des 11. September "für Einzelne, Gemeinschaften, einen Staat und eine Welt" zu arbeiten. Die Ergebnisse präsentiert CNN unter anderem in einer Bildergalerie. Martin Mendelsberg brachte beispielsweise in seinem Bild "Stars and Stripes and Security Lines" die Streifen der US-Flagge mit den Warteschlangen am Flughafen in Verbindung.

Weltkarte der Terroranschläge

Der britische "Guardian" programmierte zur "9/11 Decade" unter anderem eine interaktive Weltkarte, auf der die islamistischen Attentätern zugerechneten Terroranschläge der letzten zehn Jahre verzeichnet sind. Außerdem startete die Zeitung ein Kurzgeschichtenprojekt.

Erwähnenswert ist zuletzt noch das Special von "National Geographic". Darin gibt es Auszüge aus einem Interview mit dem damaligen US-Präsidenten George W. Bush. Dieser schildert seine persönlichen Gedanken am Tag der Anschläge.