Konsequenz aus EHEC-Epidemie EU-Importstopp für Saatgut aus Ägypten

Stand: 05.07.2011 16:57 Uhr

Bockshornkleesamen aus Ägypten sind für die EHEC-Epidemie verantwortlich, das bestätigte die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit. Nun muss Saatgut vernichtet werden, zudem wurde ein Importverbot erlassen. Die Ermittlungen gegen einen Hof in Niedersachsen wurden eingestellt.

Als Konsequenz der EHEC-Epidemie dürfen bestimmte Samen und Bohnen aus Ägypten in der Europäischen Union nicht mehr verkauft werden. Die Mitgliedsländer müssen sofort alle Bockshornkleesamen vom Markt nehmen und zerstören, die von einem bestimmten ägyptischen Exporteur in den Jahren 2009 bis 2011 in die EU geliefert wurden. Zudem wird die Einfuhr von sämtlichen Samen und Bohnen zur Sprossenzucht aus Ägypten bis zum 31. Oktober gestoppt.

Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hatte zuvor bestätigt, dass der gefährliche Krankheitserreger auf Samen von Bockshornklee nachgewiesen worden war. Die EFSA erklärte, es sei nach wie vor unklar, wann das Saatgut mit Fäkalien von Menschen oder Tieren verunreinigt worden sei. Doch es sei möglich, dass es schon bei seiner Ankunft in Europa kontaminiert gewesen sei. Die Samen war nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums über Zwischenhändler auch an den gesperrten Sprossenhof in Bienenbüttel geliefert worden.

Ermittlungen gegen Hof in Niedersachsen eingestellt

Unterdessen stellte die Staatsanwaltschaft Oldenburg die Ermittlungen gegen den Biohof ein. Für den Fall, dass Sprossen aus dem Betrieb tatsächlich Herd der EHEC-Infektionen waren, wäre den Verantwortlichen dies jedenfalls strafrechtlich nicht vorzuwerfen, so die Staatsanwaltschaft. Allerdings solle es nun strengere Auflagen für entsprechende Betriebe geben. Mehr dazu erfahren Sie beim NDR.

Fast 50 Tote in Deutschland

Deutschland war mit fast 50 Todesfällen am stärksten vom Ausbruch der Durchfallerkrankung betroffen. Auch in Frankreich brach die Infektion nach dem Verzehr von Sprossen aus. In der gesamten EU erkrankten fast 4200 Menschen. Sowohl die EFSA als auch die deutschen Behörden bekräftigten ihren Ratschlag an die Verbraucher, keine Sprossen für den eigenen Konsum zu ziehen und Sprossen nur gründlich gekocht zu verzehren.