Bauarbeiter in Wuhan

Coronavirus Wieder viele Neuinfektionen in China

Stand: 24.02.2020 06:47 Uhr

Die Gesundheitsbehörde in Peking hat Hunderte Neuinfektionen mit der Lungenkrankheit bekanntgegeben. Auch gab es weitere Todesopfer. Dennoch wurden die Reiserestriktionen in Wuhan gelockert.

Die Zahl der Toten durch das Coronavirus in China ist weiter angestiegen. Die nationale Gesundheitskommission in Peking berichtete über 150 neue Covid-19-Todesfälle. Damit sind in der Volksrepublik schon 2592 Todesfälle zu beklagen.

Auch die Zahl der neu nachgewiesenen Infektionen kletterte weiter. Insgesamt sind in Festlandchina schon mehr als 77.000 bestätigte Ansteckungen registriert. Die überwiegende Zahl der neuen Todesfälle und Infektionen mit dem Sars-CoV-2 genannten Coronavirus wurden aus der schwer betroffenen Provinz Hubei in Zentralchina gemeldet.

Cornavirus-Patienten in einem provisorischen Krankenhaus in Wuhan

Cornavirus-Patienten in einem provisorischen Krankenhaus in Wuhan.

Menschen dürfen Wuhan unter Auflagen verlassen

Trotz des erneuten Anstiegs haben mehrere chinesische Behörden ihre Notfallmaßnahmen für das Coronavirus zurückgefahren. In der Elf-Millionen-Einwohner-Stadt Wuhan, die als Ausgangspunkt der Epidemie gilt, wurden die Reiserestriktionen gelockert. Menschen ohne Wohnsitz in der Stadt dürfen nun von dort unter bestimmten Voraussetzungen fortreisen. Diese Voraussetzungen sind, dass sie keine möglichen Symptome der Infektionskrankheit zeigen und keinen Kontakt zu Coronavirus-Patienten hatten.

Auch Menschen, die zwingende Gründe für ein Verlassen der Stadt nachweisen, können den Angaben zufolge eine Ausreisegenehmigung erhalten. Zu diesen Gründen gehört etwa, dass sie auf die medizinische Behandlung anderer Krankheiten außerhalb von Wuhan angewiesen sind. Alle Ausreisewilligen bedürfen einer behördlichen Genehmigung. Sie müssen sich zudem an ihren chinesischen Zielorten bei den dortigen Behörden registrieren und zwei Wochen lang auf ihren Gesundheitszustand überwachen lassen. Wuhan war am 23. Januar von den Behörden weitgehend von der Außenwelt abgeriegelt worden. Zahlreiche ausländische Staatsbürger wurden aber seitdem von dort in Sonderflügen in ihre Heimatländer zurückgebracht.

Provinzen reduzieren Notfallmaßnahmen

Darüber hinaus teilten die örtlichen Gesundheitskommissionen mit, dass die Provinzen Yunnan und Guizhou ihre Sofortmaßnahmen von Stufe I auf Stufe III senken würden, während Guangdong und Shanxi ihre Maßnahmen auf Stufe II herabstufen würden.

China verfügt über ein vierstufiges Reaktionssystem für öffentliche Gesundheitsnotfälle. Es legt fest, welche Maßnahmen anzuwenden sind, wobei die Stufe I die schwerwiegendsten Maßnahmen bei einem Gesundheitsnotstand darstellt.

Die südkoreanischen Gesundheitsbehörden haben zwei weitere Todesfälle in Verbindung mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet. Zudem sei die Zahl der mit dem Erreger infizierten Menschen um 161 gestiegen, teilten die Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention am Montag mit. Insgesamt wurden damit bisher 763 Infizierungsfälle in Südkorea erfasst. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich auf sieben. In keinem anderen Land außerhalb Chinas, wo Covid-19 im Dezember ausgebrochen war, wurden bisher mehr Infektionen gemeldet.

(Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels war davon die Rede, es habe so viele Todesfälle wie noch nie innerhalb eines Tages gegeben. Dies war falsch, da es an einem anderen Tag bereits eine höhere Zahl gab. Wir haben den Artikel entsprechend korrigiert.)

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 24. Februar 2020 um 05:52 Uhr und um 06:00 Uhr in den Nachrichten.