Nach Frostnächten im April - Hohe Ausfälle bei Obsternte in Brandenburg

Fr 17.05.24 | 17:53 Uhr
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Symbolbild:Unreife Äpfel an einem Baum.(Quelle:picture alliance/NTB/T.Pedersen)
Audio: Antenne Brandenburg | 16.05.2024 | O-Ton: Andreas Winkler | Bild: picture alliance/NTB/T.Pedersen

Frostige Temperaturen Ende April haben bei den Brandenburger Obstbauern große Schäden angerichtet. Die Obstbau-Versuchsstation in Müncheberg verzeichnet bei einigen Obstsorten Ausfälle über 90 Prozent.

In Brandenburg gibt es dieses Jahr hohe Ausfälle bei der Obsternte. Mancherorts ist sie sogar fast komplett verloren: Nach Angaben der Obstbau-Versuchsstation in Müncheberg (Märkisch-Oderland) haben die Frostnächte im vergangenen Monat den Großteil der Blüten und Jungfrüchte auf der Station abgetötet.

Der Leiter der Versuchsstation, Andreas Winkler, sagte dem rbb, bei Kirschen betrage der Ausfall 90 Prozent. Bei Birnen und Äpfeln sei es sogar zu einem "nahezu Totalausfall" gekommen, so Winkler.

Bäume werden dieses Jahr mehr Triebe bilden

Die schlechte Obsternte war schon befürchtet worden, nachdem es Ende April mehrere Nächte gab, in denen die Tiefsttemperatur zum Teil bei minus vier Grad lag. Nach Einschätzung von Andreas Winkler werden die Bäume ohne Früchte nun mehr Triebe bilden. "Die Konsequenz für nächstes Jahr ist, dass wir sehr viele Blüte haben werden." Dagegen müssten die Obstbauer vorgehen und die Blüten ausdünnen. Überzählige Blüte und auch junge Früchte werden üblicherweise entfernt, damit sich weniger, aber größere Früchte entwickeln können.

In Brandenburg werden nach Angaben des Statistikamtes Berlin-Brandenburg fast 1.400 Hektar für den Obstbau verwendet. Fast 60 Prozent davon nimmt der Anbau von Apfelbäumen ein.

Auf der Obstbau-Versuchsstation in Müncheberg wachsen mehr als 1.000 Sorten von Obstbäumen. Hier werden seit fast hundert Jahren Obstsorten erforscht. Dieses Jahr stehen der Obstbaumstation laut Angaben ihres Leiters aufgrund der Frostnächte im vergangenen Monat sehr wenige Versuchsfrüchte zur Verfügung.

Sendung: Antenne Brandenburg, 16.05.2024, 15:40 Uhr

12 Kommentare

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  1. 12.

    Früher bemalte ! (nicht kaufte) Mama die Ostereier (vegan schon damals!, aber arme Hühnermütter) m März, jetzt kauft sie diese im November u. Dominosteine ab Juli u. bei ROLLER gibts Christschmuck in der 1-EUR-Kiste - von wegen antizyklisch u. der Wolf durfte noch Wolf sein, nicht nur im Märchen .... ;-)

  2. 11.

    Nun ist wieder das Wetter schuld und natürlich der Klimawandel um die hohen Preise für Obst schönzureden.
    Das gab es zu allen Zeiten das mal eine Ernte nicht so gut war.

  3. 10.

    Dank im Voraus für die Beleidigung, Zeichen von zu wenig .... und Erziehung ;-)UND ansonsten gilt wie jedes Jahr am Montag der wärmste Monat seit, am Dienstag zu kalt - die Spargel, Wein, Erdbeer und nun die Obstbauern zwecks Preibegründung 'nur 3,99' ganz dick, klein 50 g. Und die Miniäpfel kosten 3,99 pro Stück weil die, ob Klimawandel, neu beheimatete 'Japanische Zieräpfel' - ach ja u. so wird das Apfelkompott teuer und Granini und der Apfelsaft ...... und was nun wieder erst der Regen anrichtet trockener Sand wird teurer

  4. 9.

    Warum find ich manche Artikel erst am Samstag ? Hab schon die ersten Kirschen gesehen, wenn die Vögel nicht schneller sind als wir.Jetzt ist es Mittags schon so heiss, wie soll das im Sommer werden. Oder kriegen wor den vorgezogenen Herbst?

  5. 7.

    Das ist alles richtig. Wenn der Klimawandel gestoppt wird, blühen die Obstbäume trotzdem um diese Zeit. Das würde bedeuten, dass es wesentlich seltener gute Ernten gibt. Einer meiner Apfelbäume blühte im November, es waren nur wenige Blüten. Ob man den Klimawandel leugnet oder nicht, spielt gar keine Rolle. Das interessiert weder das Klima noch das Wetter. Die Frage ist, ob es Möglichkeiten gibt, Obstgehölze später blühen zu lassen und wenn es diese Möglichkeiten gibt, sie zu nutzen. Die Insekten als Bestäuber kommen bei Kälte schließlich auch nicht raus.

  6. 6.

    Zitat: "Man muss schon sehr wenig Grips haben..."

    Zumal die, ähem, Klimakritiker nicht zu begreifen scheinen, dass sich der Klimawandel nicht nur in permanent steigenden Temperaturen, sondern auch in in immer kürzeren Abständen folgenden Extremwetterlagen ausdrückt.

    Aber um mal beim Thema 'Missernte' hier zu bleiben: Aufgrund des Klimawandels blühen diese Obstsorten heute deutlich früher als noch vor Jahren, was nat. bei im April eben auch mal nicht ungewöhnlichen Minustemperaturen zu den nun zu verzeichnenden Ernteausfällen führt.

  7. 5.

    Man muss schon sehr wenig Grips haben um den Unterschied zwischen lokalem Wetter und der Erderwärmung nicht zu verstehen....

  8. 4.

    Anscheinend gibt es nur gutes Wetter und wenn das Wetter nicht gut ist, ist es Klimawandel. Späte Fröste gab es schon immer, auch Schnee im April. Während der Bauernproteste brachten viele Menschen ihr Unverständnis über konventionelle Landwirtschaft zum Ausdruck und erklärten, ihr Obst künftig nicht mehr aus deutscher Produktion zu kaufen. Der Wunsch wurde erhört! Die Preise werden unerhört sein, na dann schöne Pfingsten!

  9. 3.

    Ja, ist mir auch schleierhaft

  10. 2.

    Und das im heißesten April seit Wetteraufzeichnung …

  11. 1.

    Der Klimawandel lässt grüßen aber der eigene Verband blockiert jegliche Maßnahmen zum Klima und Artenschutz. Da hat auch der Einsatz an Fossilen Brennstoffen zwischen den Bäumen -> alles zum wohle des "Klimas" nicht geholfen. Die Allgemeinheit soll jetzt die Bauern wieder entschädigen. Für ihre Blockadehaltung zum Klima und Artenschutz ?

    Schon wieder hat die Ampel eine klatsche von Gerichten bekommen und es dauert nicht mehr lange bis Gerichte Maßnahmen anordnen. Die Bauern müssen sich Endlich vom Kapital und von falschen Vorstellungen ihrer Verbraucher lösen. Alleine die Verschwendung zu beseitigen in der EU wäre ein großer Schritt nach vorne, die Produkte müssen nicht aussehen wie aus dem Bilderbuch.

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