Eine Pflegerin misst bei einer Seniorin den Blutdruck.
Vor allem im ländlichen Raum von Thüringen leiden Menschen an Bluthochdruck. (Symbolfoto) Bildrechte: picture alliance/dpa | Jana Bauch

Gesundheit Vier von zehn erwachsenen Thüringern leiden an Bluthochdruck

17. Mai 2024, 15:49 Uhr

Bluthochdruck ist eine der am meisten verbreiteten Volkskrankheiten in Deutschland. In Thüringen ist dabei der Anteil der Betroffenen bundesweit am höchsten - vor allem in den ländlichen Regionen. In Suhl leidet laut AOK Plus sogar mehr als jeder Zweite daran.

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In keinem anderen Bundesland leiden laut einer Analyse der AOK Plus so viele Menschen an Bluthochdruck wie in Thüringen. Wie aus einer Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK für den Gesundheitsatlas Deutschland hervorgeht, wiesen 2022 rund 714.800 Menschen in Thüringen Bluthochdruck auf.

Zahl der Thüringer mit Bluthochdruck steigt seit 2017

Das entspreche einem Anteil von knapp 41 Prozent in der Bevölkerung ab 20 Jahren. Damit nimmt Thüringen bundesweit einen Spitzenplatz vor Sachsen-Anhalt mit rund 40 Prozent und Sachsen mit rund 37 Prozent der Bevölkerung ein. Deutschlandweit liegt der Durchschnitt bei 30 Prozent.

Der AOK zufolge steigen seit 2017 die Zahlen für Thüringen an und bewegen sich auf hohem Niveau. Frauen (41 Prozent) und Männer (40 Prozent) seien dabei zu fast gleichen Teilen betroffen. Mit zunehmendem Alter werde die Diagnose häufiger gestellt.

Starkes Stadt-Land-Gefälle in Thüringen - Jeder Zweite in Suhl betroffen

Zudem gebe es ein starkes Stadt-Land-Gefälle: Während in Jena und Erfurt der Anteil bei rund 27 beziehungsweise 32 Prozent liegt, sind es in den Landkreisen Sonneberg und Hildburghausen rund 48 Prozent. Spitzenreiter ist den Angaben zufolge dennoch eine Stadt. In Suhl leiden über die Hälfte der Menschen (51,3 Prozent) an Bluthochdruck.

Bluhochdruck: Symptome und Ursachen Von Bluthochdruck (Hypertonie) spricht man, wenn der Blutdruck dauerhaft 140/90 mmHg beträgt. Der erste Wert wird gemessen, wenn das Herz Blut in den Körper pumpt, der zweite, wenn sich das Herz wieder mit Blut füllt. Dauerhafter Bluthochdruck kann sich unter anderem durch Schlafstörungen, Schwindel, Hitzewallungen und Kopfschmerzen bemerkbar machen. Kurzfristig ist Bluthochdruck für den Körper ungefährlich, langfristig erhöht er jedoch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall, Demenz und Nierenschäden.

Die häufigsten Ursachen für Bluthochdruck sind Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen, salzreiche Ernährung, hoher Alkoholkonsum und Stress. Auch eine familiäre Vorbelastung kann zu Bluthochdruck führen.

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MDR (co/rom)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 17. Mai 2024 | 18:00 Uhr

15 Kommentare

Lavendel vor 2 Wochen

Eine gesündere Lebensweise würde wohl keinem von uns schaden und wenn man damit die Chance auf ein wenig mehr Lebensqualität hat, dann ist das doch sehr positiv.

Man mag es sich zwar nicht eingestehen, aber es ist nicht toll kurzatmig und ohne ausdauer zu sein, nur weil man sich zu wenig bewegt und zu viel ißt.

Mediator vor 2 Wochen

Wo wird denn hier ein Getue gemacht?
Es ist ja nicht so, dass die Menschen die an Blutdruck leiden bis um Erreichen der Altersrente ohne Probleme im Berufsleben stehen und dann einfach "sozialverträglich" schnell versterben.

Die Realität sieht wie beim Alkohol wohl weniger einfach aus. Es entstehen durch Bluthochdruck der Gesellschaft jedes Jahr Milliardenkosten die zu einem nicht unerheblichen Teil zu vermeiden wären. Letztendlich zahlen wir ja alle für diese Arbeitsausfälle und die entstehenden Kosten in der Bhandlung inklusive Rehamaßnahmen.

Also einfach ein bisschen mehr bewegen und ein wenig mehr gesundes Essen in seinen Ernährungsplan einbeziehen. Schon ist uns allen und vor allem einem selbst geholfen.

pepe79 vor 2 Wochen

Da gebe ich Ihnen Recht. Ich sehe auch das Alter als einen wichtigen Grund, dennoch spielen sicher auch der Bewegungsmangel und die bei uns eher ungesunde Ernährungsweise weitere wichtige Rollen. Ohne fiese beiden Bsusteine zu verbessern wird unser Gesundheitssystem weiter kollabieren!

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