Ein Mädchen an der Gräfenauschule in Ludwigshafen. 200 Schulen in RLP werden mit dem Startchancen-Programm gefördert.

Startchancen-Programm

200 Schulen in RLP bekommen mehr Geld zur Förderung der Kinder

Stand

Vor allem Schulen in sozialen Brennpunkten wurden ausgewählt. Sie können am Startchancen-Programm teilnehmen. Das Bildungsministerium gab bekannt, welche Schulen es sind.

Ziel ist es, Kinder mit schwierigen Startbedingungen besonders zu unterstützen. Dafür sollen die ausgewählten Schulen jährlich insgesamt 100 Millionen Euro zusätzlich bekommen. Das rheinland-pfälzische Bildungsministerium hat die Schulen nach festgelegten Kriterien ausgesucht.

Der Fokus, erklärt das Bildungsministerium, lag auf dem Faktor Armut und dem Faktor Migrationshintergrund. Beides kann aus der rheinland-pfälzischen Schulstatistik entnommen werden. Armut wird daran gemessen, wie viele Schülerinnen und Schüler ihre Schulbücher und Hefte kostenfrei erhalten, weil die Eltern das Geld nicht aufbringen könnten. Der Migrationshintergrund setzt sich zusammen aus der Quote an Kindern mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit, einem Geburtsort im Ausland und welche Familiensprache vorrangig gesprochen wird.

Mehr Unterstützung für Brennpunkt-Schulen in RLP

Das zusätzliche Geld geht daher vor allem an Schulen in sozialen Brennpunkten - hauptsächlich an Grundschulen, Integrierte Gesamtschulen und Realschulen plus. Mit dem Geld können die Schulen zum Beispiel die Schulsozialarbeit ausbauen. Sie können aber auch in den Schulbau investieren, um moderne Lernlandschaften zu schaffen. Mit dem Startchancen-Programm sollen vor allem die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler beim Lesen, Schreiben und Rechnen gestärkt werden.

Bildungschancen sind noch immer nicht gleich verteilt

Erst vor kurzem hat eine Studie des ifo-Instituts offen gelegt wie ungleich die Bildungschancen in den Bundesländern sind. Demnach liegt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind in Rheinland-Pfalz aus benachteiligten Verhältnissen ein Gymnasium besucht bei 31 Prozent. Für ein Kind aus günstigen Verhältnissen liegt die Wahrscheinlichkeit ein Gymnasium zu besuchen bei 59,4 Prozent.

Eine Grafik stellt bei ausgewählten Bundesländern dar, wie ungleich die Bildungschancen für Kinder in Deutschland sind.
So wahrscheinlich - oder unwahrscheinlich - ist es, dass ein Kind in seiner Laufbahn das Gymnasium besucht, ausgehend vom familiären Hintergrund. Als "benachteiligte Verhältnisse" gilt, wenn kein Elternteil Abitur hat und nicht mit dem Haushaltseinkommen zum obersten Viertel in Deutschland gehört. Als "günstige Verhältnisse" zählt, wenn mindestens ein Elternteil Abitur hat und/oder zum obersten Viertel des Haushaltseinkommens gehört.

Bund und Land teilen sich Kosten

In den Schulen soll es Mitte Juni ein erste Informationsveranstaltung für alle Schulträger geben. Das Startchancen-Programm in Rheinland-Pfalz soll dann mit dem neuen Schuljahr beginnen. Das zusätzliche Geld kommt jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land. Das Programm startet zum 1. August und läuft über zehn Jahre.

Beim Startchancen-Programm gibt der Bund jährlich bis zu einer Milliarde Euro. Die Länder beteiligen sich in gleicher Höhe. Insgesamt sind dies dann rund 20 Milliarden Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren. Profitieren sollen etwa eine Million Schülerinnen und Schüler. Insgesamt sollen 4.000 Schulen in sozial besonders schwierigen Lagen in den kommenden Jahren die spezielle staatliche Förderung bekommen.

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SWR