VfB Stuttgart zieht in die Champions League ein

Nach Sieg des BVB

Jubel in Stuttgart: Der VfB zieht in die Champions League ein

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REDAKTEUR/IN
Johann Schicklinski
Michi Glang

Der VfB Stuttgart spielt in der kommenden Spielzeit erstmals seit der Saison 2009/2010 wieder in der Königsklasse. Dank einer neuen UEFA-Regel dürfen die Schwaben auf der Couch jubeln.

Der VfB Stuttgart spielt in der kommenden Saison Champions League - das erste Mal seit 14 Jahren. "Die Qualifikation für diesen Wettbewerb, der magische Europapokal-Nächte für alle VfB-Fans verspricht, ist das Resultat der exzellenten Arbeit aller Beteiligten", lobte der Stuttgarter Vorstandschef Alexander Wehrle.

Oktober 1984: Erstmals in der Vereinsgeschichte kann sich der VfB Stuttgart für den Europapokal der Landesmeister, heute UEFA Champions League, qualifizieren. Nach Hin- und Rückspiel scheiden Jürgen Klinsmann (m.) und der VfB Stuttgart aufgrund der Auswärtstorregel in der ersten Runde gegen Lewski Sofia aus.
Oktober 1984: Erstmals in der Vereinsgeschichte kann sich der VfB Stuttgart für den Europapokal der Landesmeister, heute die Champions League, qualifizieren. Nach Hin- und Rückspiel (1:1 und 2:2) scheiden Jürgen Klinsmann (Mitte) und der VfB Stuttgart aufgrund der Auswärtstorregel bereits in der ersten Runde gegen Lewski Sofia aus. Bild in Detailansicht öffnen
September 1992: Der VfB Stuttgart gewinnt das Hinspiel gegen Leeds United mit 3:0 - darunter zwei Tore von Fritz Walter (r.). Das Rückspiel, welches die Engländer mit 4:1 für sich entscheiden können, wird im Nachhinein von der UEFA mit 3:0 für Leeds United gewertet, nachdem mit der Einwechslung von Jovica Simanic ab der 83. Minute vier statt der erlaubten drei ausländischen Spieler für den VfB auf dem Platz standen. Das zusätzliche Entscheidungsspiel verlieren die Schwaben mit 1:2 und kommen so erneut nicht über die erste Runde hinaus.
September 1992: Der VfB Stuttgart gewinnt das Hinspiel gegen Leeds United mit 3:0 - darunter zwei Tore von Fritz Walter (rechts). Das Rückspiel, das die Engländer mit 4:1 für sich entscheiden, wird im Nachhinein von der UEFA mit 3:0 für Leeds United gewertet. Mit der Einwechslung von Jovica Simanic hatte der VfB ab der 83. Minute vier statt der erlaubten drei ausländischen Spieler auf dem Platz. Das Entscheidungsspiel verlieren der VfB mit 1:2 und kommen erneut nicht über die erste Runde hinaus. Bild in Detailansicht öffnen
Oktober 2003: Die Mannschaft des VfB Stuttgart um Jurica Vranjes (l.) und Kevin Kuranyi (r.) feiert mit einem 2:1-Heimsieg gegen Manchester United vor 50.0000 Zuschauern den ersten Sieg in einer Champions-League-Gruppenphase. Mit insgesamt vier Siegen aus sechs Gruppenspielen qualifiziert sich der VfB als Tabellenzweiter für das Achtelfinale – auch das ist eine Premiere.
Oktober 2003: Die Mannschaft des VfB Stuttgart um Jurica Vranjes (links), Kevin Kuranyi und Imre Szabics (rechts) feiert mit einem 2:1-Heimsieg gegen Manchester United vor 50.000 Zuschauern den ersten Sieg in einer Champions-League-Gruppenphase. Mit insgesamt vier Siegen aus sechs Gruppenspielen qualifiziert sich die Magath-Truppe als Tabellenzweiter für das Achtelfinale – auch das ist eine Premiere. Bild in Detailansicht öffnen
März 2004: Die Enttäuschung bei Philipp Lahm (r.) und Co. ist nicht zu übersehen. Im Rückspiel gegen den FC Chelsea hält der VfB Stuttgart in London zwar das 0:0, fliegt aber aufgrund der 0:1-Niederlage im Hinspiel nach dem Achtelfinale aus dem Wettbewerb.
März 2004: Die Enttäuschung bei Alexander Hleb (links.), Philipp Lahm (rechts) und Co. ist nicht zu übersehen. Im Rückspiel gegen den FC Chelsea hält der VfB Stuttgart in London zwar das 0:0, fliegt aber aufgrund der 0:1-Niederlage im Hinspiel im Achtelfinale aus dem Wettbewerb. Bild in Detailansicht öffnen
Oktober 2007: Der große FC Barcelona ist in Stuttgart zu Gast. Selbst im Doppelpack gelingt es Sami Khedira (l.) und Arthur Boka (r.) nicht, Superstar Lionel Messi (m.) zu stoppen. Der Argentinier trifft zum 0:2-Endstand aus Sicht der Schwaben.
Oktober 2007: Der große FC Barcelona ist in Stuttgart zu Gast. Selbst im Doppelpack gelingt es Sami Khedira (links) und Arthur Boka (rechts) nicht, Superstar Lionel Messi (Mitte)) zu stoppen. Der Argentinier trifft zum 2:0-Sieg der Katalanen. Bild in Detailansicht öffnen
November 2007: Den einzigen Sieg in dieser Champions-League-Saison kann der VfB Stuttgart gegen die Glasgow Rangers einfahren. Die Stuttgarter schlagen die Rangers mit 3:2 – darunter Cacau (r.) als Torschütze zum 1:1. Mit nur drei Punkten aus sechs Spielen beendet der VfB als Tabellenletzter die Gruppenphase.
November 2007: Den einzigen Sieg in dieser Champions-League-Saison kann der VfB Stuttgart gegen die Glasgow Rangers einfahren. Die Stuttgarter schlagen die Schotten mit 3:2 – Cacau (rechts) erzielt das 1:1. Mit nur drei Punkten aus sechs Spielen beendet der VfB als Tabellenletzter die Gruppenphase. Bild in Detailansicht öffnen
Dezember 2009: Ciprian Marica stellt mit seinem 1:0-Führungstreffer gegen Unirea Urziceni die Weichen für den Achtelfinal-Einzug des VfB Stuttgart. Die Stuttgarter überholen am letzten Gruppenspieltag mit einem 3:1-Sieg den direkten Kontrahenten aus Rumänien und buchen somit als Tabellenzweiter das Ticket fürs Achtelfinale.
Dezember 2009: Ciprian Marica stellt mit seinem 1:0-Führungstreffer gegen Unirea Urziceni die Weichen für den Achtelfinal-Einzug des VfB Stuttgart. Die Stuttgarter überholen am letzten Gruppenspieltag mit einem 3:1-Sieg den direkten Kontrahenten aus Rumänien und buchen somit als Tabellenzweiter das Ticket fürs Achtelfinale. Bild in Detailansicht öffnen
Februar 2010: Im Achtelfinale kommt es zum erneuten Aufeinandertreffen mit dem FC Barcelona. Der VfB Stuttgart schmeißt sich in Form von Serdar Tasci (2.v.l.) in alle Bälle rein, doch nach einem 1:5 aus Hin- und Rückspiel muss sich der VfB geschlagen geben. Es handelt sich dabei um den bisher letzten Champions-League-Aufritt der Schwaben.
Februar 2010: Im Achtelfinale trifft der VfB erneut auf den FC Barcelona. Die Defensive um Serdar Tasci (Mitte) gibt ihr Bestes, doch nach einem 1:5 aus Hin- und Rückspiel muss sich der VfB geschlagen geben. Dies ist der bisher letzte Champions-League-Aufritt der Schwaben. Bild in Detailansicht öffnen
April 2024: Nach dem 3:0-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt ist dem VfB Stuttgart ein Platz im internationalen Geschäft sicher. Und nach dem Sieg von Borussia Dortmund gegen Paris in der Champions League am 1. Mai 2024 ist klar: es wird sogar die Champions League.
April 2024: Nach dem 3:0-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt ist dem VfB Stuttgart ein Platz im internationalen Geschäft sicher. Und nach dem Sieg von Borussia Dortmund gegen Paris in der Champions League am 1. Mai 2024 ist klar: es wird sogar die Champions League. Bild in Detailansicht öffnen

VfB Stuttgart hofft auf Real Madrid

Die Champions League ist erreicht, weil der VfB Stuttgart drei Spieltage vor Schluss 19 Punkte Vorsprung auf Eintracht Frankfurt hat und die Schwaben die Saison mindestens auf Platz fünf beenden. Das reicht, weil ab der kommenden Saison erhalten die beiden Länder jeweils einen zusätzlichen Platz in der Champions League, deren Klubs in der aktuellen Saison in der Königsklasse, in der Europa League und in der Europa Conference League gemeinsam die beste Leistung gebracht haben. "Dass wir nächstes Jahr Champions League spielen, ist etwas ganz Besonderes", freute sich VfB-Trainer Sebastian Hoeneß am Donnerstag. "Dass es auf die Art entschieden wurde ist ein bisschen komisch, das ändert aber nichts an der Tatsache oder der Freude."

Gegen wen der VfB Stuttgart in der reformierten Champions League antreten muss, wird am Donnerstag, 29. August 2024, ausgelost. "Wir haben uns schon mal die Töpfe angeschaut. Es ist schon krass, was für Namen da auf uns treffen werden", sagte Hoeneß am Donnerstag: "Ich mache keinen Hehl daraus: In Madrid gegen Real Madrid zu spielen wäre wahrscheinlich etwas Besonderes."

Dortmund schießt Stuttgart, Leipzig und sich selbst in die Champions League

In einer Ein-Jahres-Rangliste der UEFA werden die Ergebnisse erfasst und mit Punkten bewertet. Für einen Sieg gibt es zwei Punkte, für ein Unentschieden sowie für das Weiterkommen jeweils einen. Erspielte Punkte werden durch die Anzahl der Teams geteilt, die ein Land am Saisonbeginn in allen drei Europapokal-Wettbewerben gestellt hat, im Fall von Deutschland sieben.

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Der VfB Stuttgart spielt in der nächsten Saison in der Champions League. Das ist hoffentlich der Beginn einer neuen, erfolgreichen Ära - meint SWR-Sport-Reporter Thomas Bareiß.

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Nach dem Sieg von Borussia Dortmund gegen PSG und dem Remis des FC Bayern gegen Real Madrid steht fest, dass die Bundesliga nicht mehr vom zweiten Platz (hinter Italien) verdrängt werden kann. Dass die Schwaben das Zeug für die Champions League haben, hatten sie zuletzt am Wochenende bei Bayer Leverkusen gezeigt, als sie dem neuen Meister beinahe die erste Saisonniederlage zugefügt hätten.

VfB Stuttgart will noch Vizemeister werden

Noch richtet sich der Blick der Stuttgarter laut Wehrle aber nicht auf die neue Spielzeit. "Auch wenn wir uns gemeinsam schon jetzt auf die kommende Saison freuen, wollen wir die laufende Spielzeit bestmöglich beenden und die letzten Spiele bis zur Sommerpause mit der gleichen Hingabe und Leidenschaft angehen – zum krönenden Abschluss dieser jetzt schon äußerst erfolgreichen Saison."

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Hoeneß mache sich "gar keine Sorgen, dass wir da irgendwas abschenken", betonte Hoeneß: "Wir haben nicht mehr den Riesendruck, aber haben das Ziel aus eigener Kraft mindestens Vierter zu werden und am liebsten den dritten Platz zu verteidigen." Außerdem kann der VfB Stuttgart mit einem Sieg gegen den FC Bayern München am Samstag (15:30 Uhr live im Audiostream auf Sportschau.de) sogar noch von der Vizemeisterschaft träumen. Im Vorjahr hatte der VfB den Abstieg erst in der Relegation verhindert.

Sogar ein sechster deutscher Startplatz ist möglich

Im besten Fall könnten in der kommenden Saison sogar sechs deutsche Klubs in der Champions League vertreten sein. Das wäre der Fall, wenn der BVB die Champions League gewinnt und in der Meisterschaft maximal Fünfter wird. Denn als Titelverteidiger hätte Dortmund 2024/25 im höchsten europäischen Wettbewerb ein garantiertes Startrecht, der zusätzliche Platz über das Ranking ginge an den Bundesliga-Sechsten.

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