Darmstadt 98 Fans

Darmstadt 98 ist aus der Bundesliga abgestiegen. Dass die Lilien nach nur einem Jahr wieder runtergehen, ist nicht tragisch. Die Art und Weise, wie diese Spielzeit abgelaufen ist, war dennoch mehr als unnötig. Auch, weil früh die Marschrichtung geändert wurde. Ein Kommentar.

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Der Lilien-Abstieg ist besiegelt – die Enttäuschung ist groß

hs
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Der SV Darmstadt 98 steigt nach nur einem Jahr in der Fußball-Bundesliga wieder ab. Überrascht hat diese Nachricht, die gestern Abend nach der 0:1-Heimniederlage gegen Heidenheim Wirklichkeit wurde, niemanden mehr. Zu abgeschlagen waren die Lilien in der Tabelle, zu weit war das rettende Ufer entfernt. Dass die Südhessen nun wieder im Fußball-Unterhaus ran müssen, ist auch gar nicht tragisch. Tragisch ist da schon eher die Art Weise dieses Abstiegs. Fast der ganzen Saison.

Es war von Anfang an klar: Die 98er würden eine exorbitant gute Spielzeit brauchen, sollte der Ausflug in die Bundesliga von längerer Dauer sein. Schon eine durchschnittliche Saison würde nicht reichen, das war allen in Darmstadt bewusst. Dass es dann aber doch eine sportlich so abgeschlagene Spielzeit wurde, schmerzt Beteiligte wie Verantwortliche. Und sie wäre in diesem Ausmaß vermeidbar gewesen.

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Highlights: Darmstadt – Heidenheim

Im Hintergrund sieht man ein Fussballstadion, davor links das Logo von SV Darmstadt 98 und rechts das Logo vom 1. FC Heidenheim
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Nie richtig in der Liga angekommen

Besonders in der zweiten Hälfte der Hinrunde, als die Lilien nach einem schweren Start eigentlich gut Tritt gefunden hatten, wurden Marschrichtung und Taktik sicht- und spürbar geändert. Nach furiosen Auftritten wie beim 3:3 gegen Gladbach oder beim 4:2 gegen Bremen, als die Lilien ihre Gegner von Minute eins an "auffressen" wollten, traten die Südhessen nach dem schmerzhaften 0:8 in München gänzlich anders auf. Ein Fehler, den sie sich in Darmstadt auch schon eingestanden haben.

In Heimspielen gegen direkte Konkurrenten im November und Dezember, in denen es durchaus möglich war, Punkte und damit Boden gut zu machen, wurde es durch eine zu defensive und vorsichtige Herangehensweise verpasst, richtig in der Liga anzukommen. Nix war mehr mit "auffressen", der kleine Lilien-Höhenflug war damit frühzeitig vorbei.

Abstieg auch Chance für Neuanfang

Zurück in die Spur fanden die Lilien im Anschluss nicht mehr, das Selbstvertrauen sank von Woche zu Woche. Irgendwann wurde das Zählen der sieglosen Spiele in Folge zur Qual - für alle Beteiligten. Abstiege tun immer weh, dieser aber aufgrund der Art und Weise nochmal mehr. Weil er in dieser Härte absolut unnötig war.

Für die Lilien wird es nun darum gehen, die teils ins äußerst Negative abgekippte Stimmung in und rund um den Verein wieder ins Positive zu drehen. Torsten Lieberknecht wird weiter Trainer sein, mit Paul Fernie ist ein neuer Sportdirektor schon da. In dem frühzeitigen Abstieg steckt freilich auch die Chance eines Neuanfangs. Die Lilien sollten ihn nutzen.

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